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Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin (Grundgesetz Art. 3 Abs. 2).

Gleichstellung - Eine Aufgabe der Kommune

Verwirklichung der Gleichberechtigung in Jena:

  • Unterstützung von Ratsuchenden in Sachen Chancengleichheit der Geschlechter
  • Lobbyarbeit gegen Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung
  • Initiativen und Aktionen zur praktischen Durchsetzung der Chancengleichheit
  • Förderung, Koordinierung und Begleitung von Gender-Projekten und -initiativen
  • Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Was Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter und Mütter bringt

Der Mann verdient das Geld, die Frau kümmert sich um Familie und Soziales. Diese klassische Rollenverteilung kommt auch in der üblichen Vermischung von Frauen- und Familienpolitik zum Ausdruck. Frauen haben aber auch ein Leben außerhalb der Familie - und Kinder nicht nur eine Mutter, sondern auch einen Vater.

Weniger Benachteiligungen im Arbeitsleben

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird jedoch in der Regel als ein Problem berufstätiger Mütter angesehen. Das verfestigt die traditionelle und ungerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit - und stabilisiert die Benachteiligungen von Frauen im Arbeitsleben.

Mehr familienfreundliche Arbeitszeiten

Ein ausreichendes und qualifiziertes Betreuungsangebot für Kinder kann die Benachteiligung reduzieren. Die Frauen- und Gleichstellungsstelle setzt sich für den stärkeren Ausbau von Kinderkrippen, Kindergärten und Horten ein und ist in den verschiedenen Netzwerken tätig. Auch familienfreundliche Arbeitszeiten sind ein Beitrag zu mehr Chancengleichheit.

Kinder mit heruntergezogenen Mützen
Kinder mit Mützen, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Welche Hilfe Frauen (und auch Männer) für ein selbstbestimmtes Leben benötigen

Gewalt ist eine extreme Missachtung von Menschenrechten. Sie entsteht aufgrund von ungleicher Macht und einem Dominanzanspruch gegenüber Unterlegenen. Gewalt wird nicht nur nicht durch Schläge und Vergewaltigungen ausgeübt, sondern auch durch Demütigungen, Drohungen und Kontrolle. In der Familie wirkt Gewalt nicht nur zerstörerisch auf Erwachsene, sondern auch auf die anwesenden Kinder. Als Frauen- und Gleichstellungsstelle bieten wir den von Gewalt Betroffenen Beratung und Unterstützung an und engagieren uns dafür, die bereits vorhandenen Hilfsangebote (z. B. das Jenaer Netzwerk gegen häusliche Gewalt) weiter zu entwickeln.

Frau mit Kinderwagen auf einer Brücke
Allein, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Warum Mädchen Labore und Werkstätten besser kennen lernen sollten

Mädchen wollen immer noch vor allem Friseurinnen, Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen werden: Gut die Hälfte der jungen Frauen nimmt aus den nahezu 400 Ausbildungsberufen lediglich zehn in die engere Wahl. Doch klassische Frauenberufe vereinen meist drei Nachteile: Sie haben ein geringes Ansehen, sind schlecht bezahlt und bieten kaum Aufstiegschancen.

Gewünscht: ein anderer Blickwinkel

Als Gleichstellungsstelle setzen wir uns daher in Kindergarten, Schule und in der Jugendarbeit dafür ein, einen Wandel im Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen zu fördern. Ziel muss sein, die Perspektive für die Mädchen zu erweitern. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt - bei den vielen Einflüssen, die bei der Berufswahl eine Rolle spielen, kann sie nur in sehr geringem Maße gegensteuern.

Gesucht: mehr weibliche Vorbilder

Wichtig ist, dass Mädchen frühzeitig die Berufe jenseits der zehn Favoriten kennen lernen - und viele weibliche Vorbilder dazu. Deshalb engagieren wir uns als Frauen- und Gleichstellungsstelle für den Girls- und Boys-Day, bei dem junge Frauen Einblick in Werkstätten, Labore und Gewerbebetriebe bekommen können.

Junge Frau im Labor
Junge Frau im Labor, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

Wie Frauen mit männlichen Traditionen zu kämpfen haben

Wem fällt auf Anhieb eine Künstlerin oder Wissenschaftlerin ein? Wohl den wenigsten. Und das, obwohl inzwischen viele junge Frauen eine derartige Karriere anstreben und meist auch den größten Teil der Studierenden in diesen Fächern stellen.

Hohe Hürden beim Berufseinstieg

Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf ist für Frauen generell schwieriger als für Männer, im Wissenschafts- oder Kulturbereich kommen jedoch zusätzliche Hürden dazu, hier bestehen in lange, überwiegend männlich geprägte Traditionen. Die so wichtigen Stipendien und Preise gehen immer noch vor allem an Männer. In Jurys und in Leitungsfunktionen dominieren die Männer ebenso. Dabei werden z. B. Kulturangebote zu mehr als 50 Prozent von Frauen genutzt.

Die Leistungen von Frauen würdigen

Häufig wird unterstellt, bei einer Frauenförderung werde das Kriterium "künstlerische oder wissenschaftliche Qualität" durch "Frau" ersetzt. Doch das wird den Fähigkeiten und den Leistungen der Frauen nicht gerecht. Um hier die Gleichstellung zu verbessern berät und unterstützt die Frauen- und Gleichstellungsstelle daher Initiativen von Frauen, beteiligt sich an Ausstellungen und Veranstaltungen und informiert sich und andere über die Situation und das Werk von Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und anderen bedeutenden Frauenpersönlichkeiten.

Frau am Mikroskop
Frauen in MINT- Berufen, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Warum Männer mehr Geld verdienen und Mini-Jobs arm machen

Frauen verdienen gut ein Fünftel weniger als Männer. Obwohl Frauen über die formal höheren Qualifikationen verfügen, ist dieser Einkommensunterschied seit Jahren stabil. Denn an den Randbedingungen hat sich wenig geändert. Noch immer gibt es zu wenige Kindertagesstätten und zu starre Arbeitszeiten.

Unmittelbaren Einfluss hat die Gleichstellungsstelle nur auf die Personalpolitik der Stadtverwaltung. Sie kann Betroffene oder Betriebsräte daher nur über ihre strategischen, rechtlichen und persönlichen Möglichkeiten beraten und sie mit den entsprechenden Fachstellen vernetzen.

Minijobs allein haben für Frauen häufig negative Auswirkungen, wie zum Beispiel Altersarmut. Außerdem ist zu beobachten, dass die versicherungspflichtigen Stellen in frauentypischen Berufen gesunken sind - während die Zahl der Mini-Jobs sprunghaft gestiegen ist. Wir machen auf diese Missstände aufmerksam und beraten Betroffene gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern.

Frau und Mann an der Maschine
Frau und Mann an der Maschine, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Weshalb Gleichberechtigung nicht nur ein Thema für Frauen ist

Männer haben in unserer Gesellschaft im Allgemeinen mehr Macht, berufliche Chancen und Einkommen als Frauen. Natürlich gibt es auch Frauen in einflussreichen Positionen. Aber sie bilden noch eher die Ausnahmen - und verdeutlichen, wie wichtig eine Politik zur Gleichstellung der Geschlechter immer noch ist.

Die Lebensumstände haben sich verändert

Doch nicht alles ist mehr so, wie es war: Die Frauenbewegung und die Fortschritte von Frauen auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung haben die Lebensumstände von Männern verändert. Auch die wirtschaftliche Entwicklung trägt dazu bei: Viele Arbeitsplätze in Männerdomänen sind verschwunden. Unsichere Arbeitsverhältnisse, Zeitverträge, geringfügige Beschäftigung und Teilzeitbeschäftigung nehmen auch bei Männern zu.

Veränderungen bringen Verunsicherungen

Bei sinkenden Einkommen und steigenden Kosten müssen oft beide Eltern arbeiten. Das Alleinverdienermodell hat, so scheint es, wenig Zukunft, obwohl es insbesondere in Deutschland durch die Sozialsysteme und das Ehegattensplitting gestützt wird. Vieles ist in Veränderung begriffen - und Veränderungen bringen Verunsicherungen mit sich. Wirkungsvolle Gleichstellungspolitik muss daher die Situation von Frauen und Männern getrennt und im Verhältnis zueinander in den Blick nehmen.

Mann mit Schweißerbrille
Konzentriert bei der Arbeit, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Warum manche sich nicht gerne zu ihren Lebensentwürfen bekennen

Was ist "LGBTA"? Wer weiß schon, daß dies eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung ist für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Asexual, also Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Asexuelle bedeutet. Aus Studien ist bekannt, dass ca. zehn Prozent der Einwohner LGBTA sind - in Jena dürften demnach etwa 10.000 LGBTA leben.

Dritte Geschlechtsoption "divers" in Kraft

Neben "männlich" und "weiblich" ist im Geburtenregister seit 1. Januar 2019 auch die Option "divers" für intersexuelle Menschen möglich. Der Bundestag hatte die Einführung einer dritten Geschlechtsoption Mitte Dezember 2018 beschlossen.Die Reform stand von Anfang an in der Kritik, weil eine Änderung im Geburtenregister an ein ärztliches Attest geknüpft wird, nur in wenigen Ausnahmefällen soll auch eine eidesstattliche Versicherung der Betroffenen ausreichend sein.

Es gibt viel zu tun

Trotz ihrer hohen Zahl erleben LGBTA in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz und im Privatleben immer noch sehr häufig Geringschätzung und Abwertung. Der Leidensdruck (sich als „anormal“ zu empfinden) ist sehr hoch, viele scheuen sich, sich zu ihrem wahren Geschlecht oder zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen.

Damit diese Probleme mehr Aufmerksamkeit bekommen, versteht sich die Frauen- und Gleichstellungsstelle von Anfang an als deren Anlaufstelle und Interessenvertretung.

Blick durch ein Glasdach
Blick in den Himmel, © Stadt Jena / Jens Hauspurg

 

Kommerzielle Kommunikation in unserer Stadt beachtet die allgemein anerkannten Grundwerte der Gesellschaft und die dort vorherrschenden Vorstellungen von Anstand und Moral. Grundlage ist der vom Deutschen Werberat verfasste „Leitfaden zum Werbekodex/Grundregeln zu kommerziellen Kommunikation“

Insbesondere darf Werbung

  • Das Vertrauen der Verbraucher nicht missbrauchen und mangelnde Erfahrung oder fehlendes Wissen nicht ausnutzen, Kindern und Jugendlichen weder körperlichen noch seelischen Schaden zufügen.
  • Keine Form der Diskriminierung anregen oder stillschweigend dulden, die auf ethnische Zuschreibung, Abstammung, Religion, Geschlecht, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung bzw. die Reduzierung auf ein sexuelles Objekt abzielt
  • Keine Form gewalttätigen, aggressiven oder unsozialen Verhaltens anregen oder stillschweigend dulden, keine Angst erzeugen oder Unglück und Leid instrumentalisieren
  • Keine die Sicherheit der Verbraucher gefährdenden Verhaltensweisen anregen oder stillschweigend dulden.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Jena kann bei Beschwerden und Beanstandungen über diskriminierende Werbung folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Rücksprache mit den entsprechenden Werbeagenturen
  • Direkte Ansprache der Firmen/Unternehmen
  • Bei Großplakaten: Kontakt zu den AnbieterInnen von Werbeflächen
  • Verweis auf die Plakatierungsrichtlinien der Stadt Jena
  • Information an den deutschen Werberat oder Pinkstinks Germany e. V.