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Stadt Jena schreibt Flächennutzungsplan fort

04.06.2025

Der Entwurf des aktualisierten Flächennutzungsplans (FNP) für die Stadt Jena ist fertiggestellt. Am Donnerstag, 05.06.2025, wird er im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit vorgestellt. Anschließend soll er am 25.06.2025 im Stadtrat behandelt werden, um mit dessen Bestätigung die nächsten Verfahrensschritte einzuleiten.

Der Flächennutzungsplan bildet die strategische Grundlage für eine geordnete städtebauliche Entwicklung. Er legt fest, welche Nutzungen in welchen Bereichen angestrebt werden. Der derzeit gültige Plan stammt aus dem Jahr 2006. Angesichts der dynamischen Stadtentwicklung – vom Bevölkerungswachstum über neue Unternehmen bis hin zu veränderten Rahmenbedingungen – ist eine Überarbeitung notwendig. Ziel ist es, die Lebensqualität in Jena zu sichern und die Stadt strategisch auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.

„Unser planerischer Ansatz orientiert sich am Leitbild der ‚Stadt der kurzen Wege‘. Durch die Entwicklung kompakter Siedlungsstrukturen und eine behutsame, bedarfsangepasste Entwicklung entlang bestehender Verkehrslinien und Erschließungen können wir Wege verkürzen, den motorisierten Individualverkehr und damit schädliche Treibhausgasemissionen reduzieren. Gleichzeitig sparen wir wertvolle Flächen und fördern so eine nachhaltige, klimafreundliche Stadtentwicklung“, betont Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt.

Überarbeitung des Vorentwurfs

Der neue Entwurf bündelt zahlreiche Fachkonzepte der Stadt Jena. So wurden etwa die Ergebnisse des Stadtklimakonzepts sowie die Beikarte „Anpassung an den Klimawandel“ integriert, die eine klimaangepasste Stadtentwicklung unterstützen. Gerade bei geplanten Neubauflächen lassen sich entsprechende Maßnahmen frühzeitig mitdenken.

Auch die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung zum Vorentwurf des FNP sowie die Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange wurden eingearbeitet. Insgesamt gingen in dieser ersten Beteiligungsphase 261 Stellungnahmen ein. Die frühzeitige Beteiligung zum Vorentwurf fand im Frühjahr 2023 statt.

Öffentliche Beteiligung und Zeitplan

Nach dem Billigungs- und Auslegungsbeschluss des Stadtrates im Juni beginnt nach der Sommerpause die zweite Phase der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger einbringen. Alle eingehenden Anregungen werden anschließend geprüft. Der Stadtrat entscheidet im Rahmen eines Abwägungsbeschlusses über deren Berücksichtigung. Auf dieser Grundlage wird die finale Fassung des Flächennutzungsplans erstellt. Nach Beschlussfassung durch den Stadtrat muss der Plan noch durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt werden. Seine Wirksamkeit kann der fortgeschriebene Flächennutzungsplan somit voraussichtlich etwa Anfang 2027 erlangen.

Was ist ein Flächennutzungsplan?

Der Flächennutzungsplan stellt die Grundzüge der künftigen Bodennutzung im gesamten Stadtgebiet dar – mit einem Planungshorizont von rund 15 Jahren. Als sogenannter vorbereitender Bauleitplan gibt er die Richtung für die Stadtentwicklung vor, ohne Parzellenschärfe aufzuweisen. Es geht um das große Ganze: Welche Nutzungen sollen wo stattfinden – und wo nicht.

Der FNP schafft kein Baurecht, sondern ist ein verwaltungsintern bindendes Planungsinstrument. Für Bürgerinnen und Bürger entfaltet er keine unmittelbare Rechtswirkung, bildet jedoch die Grundlage für nachgelagerte Bebauungspläne. Er wird regelmäßig durch Änderungsverfahren aktualisiert – die Fortschreibung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Leitbilder des Flächennutzungsplans

Die Fortschreibung des FNP orientiert sich an folgenden Leitbildern:

1.    Prosperierende Großstadt – Jena entwickelt sich als dynamisches Oberzentrum weiter. Wohnraum, Arbeitsplätze und Infrastruktur werden gezielt geplant.

2.    Nachhaltige Entwicklung – Im Fokus stehen Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourcenschonung und das Leitbild der „Stadt der kurzen Wege“.

3.    Kompakte Stadt – Maßvolles Flächenwachstum durch Innenentwicklung und punktuelle Ergänzungen unter Berücksichtigung begrenzter Flächenreserven.

4.    Wohnraumschaffung – Bis 2035 sollen rund 4.830 neue Wohneinheiten entstehen.

5.    Starke Wirtschaft und Wissenschaft – Bestehende Gewerbeflächen werden weiterentwickelt, neue Flächen für Forschung und Unternehmen erschlossen.

6.    Grünraum sichern – Rund 80 Prozent des Stadtgebiets bestehen aus Natur- und Freiflächen, die auch künftig das Stadtbild prägen sollen.

7.    Klimafreundliche Mobilität – Kompakte Siedlungsstrukturen stärken den Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr.

8.    Vielfalt und Lebensqualität – Jena bleibt als junge, vielfältige Stadt mit starker Bildungs-, Freizeit- und Kulturlandschaft ein attraktiver Lebensraum für alle Generationen.

Mann hält eine Landkarte in die Kamera.
Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, stellt den Entwurf des aktualisierten Flächennutzungsplans (FNP) für die Stadt Jena vor.
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