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10 Tage – 10 Länder. 8. Etappe: Republik Moldau

19.08.2022

Die Republik Moldau – ein Land zwischen sowjetischer Vergangenheit und einer möglichen Zukunft in der Europäischen Union, das mit dem Transnistrien-Konflikt international politische Aufmerksamkeit erlangte und dem im Ukraine-Konflikt eine besondere Bedeutung zukommt.

Mit der Einreise in die Republik Moldau verlassen wir erneut die Europäische Union. Als die Ukraine in Folge des russischen Angriffskriegs die Mitgliedschaft in der EU beantragt hat, folgte kurz danach auch die Republik Moldau. Seit dem 23. Juni 2022 hat das Land offiziell den Kandidatenstatus verliehen bekommen. Aktuell leben in dem ärmsten Land Europas 2,6 Millionen Moldauer, wobei über eine halbe Million Ukrainer:innen auf der Flucht vor dem Krieg in den letzten Monaten die Grenze nach Moldau überschritten haben. Viele sind hiergeblieben.

Die Region in Osteuropa hat eine bewegte Geschichte hinter sich, bei der sie immer wieder zum Spielball der Interessen verschiedener Großmächte wurde. Von 1940 bis 1991 gehörte sie zur Sowjetunion, 1991 erklärte Moldau offiziell seine Unabhängigkeit. Die Angst, dass Russland Anspruch auf die Region erhebt, wurde mit dem Überfall auf die Ukraine präsenter denn je. Die im Land schwelenden Konflikte zwischen pro-russischen und pro-europäischen Kräften wurden dabei neu entfacht.

Wir reisen übers Land durch kleine Dörfer und durch die Hitze stark in Mitleidenschaft gezogene Agrarwüsten von Iaşi in Richtung Chişinău. Die schier endlosen Sonnenblumenfelder sind verdorrt. Die Dörfer scheinen – abgesehen von den Melonen-Händlern am Straßenrand – fast menschenleer. Ganz anders ist es in Chişinău, wo mit fast 700.000 Einwohnern das Leben pulsiert. Die Stadt selbst wirkt aber immer wieder ein wenig wie aus der Zeit gefallen – was vor allem an den omnipräsenten Wohnblöcken liegt.

Text: Tobias Schwessinger

Fotos: Christian Faludi

 

Die ›Stadttore‹ von Chișinău


Die ›Stadttore‹ von Chișinău

 

Solidarność Polen und Porträt von Lech Wałęsa, Graffito an einer Hauswand in Chișinău


Solidarność Polen und Porträt von Lech Wałęsa, Graffito an einer Hauswand in Chișinău