Dummy link to fix Firefox-Bug: First child with tabindex is ignored

2026 Jubiläum Schlacht Jena Auerstedt

15.10.2025

Vom 16. bis 18. Oktober 2026 wird die Region Jena zum Ort gelebter Geschichte: Gemeinsam mit der Stadt Jena, den Ortschaften Vierzehnheiligen, Cospeda, Closewitz und Lützeroda sowie zahlreichen Vereinen und Forschungspartnern bereitet die Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ e.V. die Gedenkveranstaltungen zum 220. Jahrestag der Schlachten von Jena und Auerstedt vor. 

Höhepunkt des Wochenendes ist die große Gefechtsnachstellung mit mehreren hundert Reenactors aus Europa auf historischem Gelände – eingebettet in ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Biwak, Ausstellungen, Videoprojektionen und dem traditionellen Herbstmarkt.

„Nur gemeinsam können wir Geschichte lebendig und zugleich verantwortungsvoll vermitteln“, sagt Andre Hermann, stellvertretender Vorsitzender der AG. „Die enge Zusammenarbeit von Stadt, Dörfern, Vereinen und Institutionen macht dieses Projekt überhaupt erst möglich.“

„Wir möchten Geschichte erlebbar machen – mit Respekt vor den Opfern und im Bewusstsein, dass Kriege ins Geschichtsbuch gehören, nicht in die Gegenwart“, ergänzt Vereinsvorsitzender Andre Funke.

Ein Zeichen der Versöhnung

Das Motto „Kriege gehören ins Geschichtsbuch“ prägt auch das kommende Gedenkjahr. Neben der Gefechtsdarstellung steht die Einweihung eines neuen Denkmals an der Kirche Vierzehnheiligen im Mittelpunkt.

„Das Denkmal entsteht in enger Abstimmung mit den Ortschaften und soll ein gemeinsamer Ort des Erinnerns, des Friedens und der europäischen Verständigung werden“, so Funke. Bereits 2016 hatte die Arbeitsgemeinschaft eine Gruft für anonym geborgene Gebeine geschaffen – ebenfalls in Kooperation mit lokalen Partnern.

Auch Vierzehnheiligen selbst wird 2026 ein zentraler Schauplatz des Gedenkens sein. Auf der Streuobstwiese am Ort findet von Freitag bis Sonntag (16.–18. Oktober) das große Biwak der Darstellerinnen und Darsteller statt – mit historischem Lagerleben, offener Verpflegung durch den Verein Freiwillige Feuerwehr Vierzehnheiligen e.V. sowie einer Ausstellung und Videoprojektionen an und in der Kirche. Themen wie historische Chirurgie, Landvermessung um 1800 oder traditionelle Handwerke sollen das Programm abrunden.

„Wir möchten in Vierzehnheiligen mit dem Biwak die Basis für die Darsteller legen und gemeinsam mit der Schlachtnachstellung und dem Bauernmarkt in Lützeroda den Besucherinnen und Besuchern einen lebendigen Einblick in die damalige Zeit geben. Besonders wichtig ist uns, das Zusammenkommen und die Freundschaft von mehr als 20 Nationen zu fördern – ein friedliches Miteinander im Geiste der Geschichte“, betont Gunther Wolcke, Ortsteilbürgermeister von Vierzehnheiligen. „Die Kirche soll dabei als Ausstellungsraum und Projektionsfläche für ein Video Mapping dienen – ein Ort, an dem Geschichte und Gegenwart miteinander in Dialog treten.“

Stadt Jena unterstützt lebendige Erinnerungskultur

„Es ist mir ein zentrales Anliegen, dass Geschichte nicht nur dokumentiert, sondern erlebbar vermittelt wird. Die Schlachten von 1806 haben Europa geprägt – und ihre Erinnerung kann uns heute Orientierung geben: für Respekt, Verantwortung und Frieden“, betont Bildungs- und Kulturdezernent Johannes Schleußner. „Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Vereinen und Ortschaften zeigt eindrucksvoll, wie kulturelle Bildung und Erinnerungskultur Hand in Hand gehen. Jede Nachstellung, jede Ausstellung und jedes Biwak trägt dazu bei, dass Geschichte verstanden wird – und dass wir aus ihr lernen. Die Stadt Jena wird auch künftig fest an der Seite aller Akteurinnen und Akteure stehen, um dieses Engagement zu unterstützen und sichtbar zu machen.“

Regionale Zusammenarbeit und Engagement

Rund 35 Mitglieder zählt die Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ e.V., die sich seit 1987 für lebendige Erinnerungskultur engagiert. Für das Gedenkjahr 2026 stehen umfangreiche Vorbereitungen an: Kartenverkauf, Genehmigungen, Fördermittelanträge, Sponsorenakquise und internationale Teilnehmende.

Dank der Unterstützung des Instituts zur Militärgeschichtlichen Forschung Jena 1806, des Museums 1806 in Cospeda, der Dorfvereine sowie regionaler Förderer wie der Gönnataler Agrar eG und dem Globus-Markt Isserstedt entsteht erneut ein Projekt, das weit über die Region hinausstrahlt.

„So eine Veranstaltung ist nur mit vielen Partnern möglich. Jede helfende Hand zählt“, betont Hermann. „Unser Ziel ist, dass die Menschen in Jena und den Dörfern spüren: Das ist ihr Stück Geschichte – und sie gestalten es aktiv mit“, ergänzt Funke.

Mehrere Männer schauen beim Schlachtfeldplan Jena Auerstedt in die Kamera.
Im Bild (v.l.): Andre Funke, Günther Queisser, Johannes Schleußner, Andre Hermann, Andreas Stiebritz (vorne), Gunther Wolcke (hinten), Robert Heine