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Bürgermeister fordert teilweise Aufhebung der Präsenzpflicht an Schulen

15.12.2021

»Aufgrund der dramatischen Situation an den Thüringer Schulen und Kitas und den auch im Vergleich zu unseren Nachbarbundesländern deutlich schwächeren Infektionsschutz in den Einrichtungen verknüpfen wir mit der Entscheidung des Bildungsministers die Hoffnung, dass nun wieder die Offenheit in das Ministerium einzieht, die Einrichtungen gemeinsam mit den Städten und Landkreisen als Schulträger sicher durch die Pandemie zu bringen.« kommentiert Bürgermeister Gerlitz für den Jenaer Krisenstab die heutige Nachricht für einen personellen Wechsel im Thüringer Bildungsministerium.





Jena hat gegenwärtig eine relativ stabile Infektionslage – bis auf eine einzige Altersgruppe: den Kindern. Bei den Grundschülern haben wir gestern erneut einen traurigen Spitzenwert mit einer Inzidenz von 2.700 erreicht, während bei den Senioren Werte von knapp über 200 zu verzeichnen sind. Auch Steigen die Fallzahlen bei den Minderjährigen immer weiter an, während in anderen Altersgruppen bei uns sinkende Zahlen zu erkennen sind. Aber während Bayern und Sachsen längst bei verpflichtenden täglichen Tests angekommen ist, können in Thüringen teilweise nicht einmal rechtzeitig die zwei freiwilligen Testangebote zur Verfügung gestellt werden. Auch juristisch ist es alles andere als klar, das bei den ganz offensichtlich nicht ausreichenden Infektionsschutzmaßnahmen legitim ist, in der aktuellen Situation an der Präsenzpflicht bis zum letzten Tag festzuhalten. Während bei den älteren Schülern ab 12 zwar seit einiger Zeit ein Impfangebot gewährleistet werden kann, stehen die Schüler – und deren Eltern – bis zur Klassenstufe 6 vor der Situation, das die Impfungen gerade erst anlaufen. 

 

»Morgen startet Jena mit einer großen Impfkampagne für die Kinder im Alter von 5 bis 11, um allen Familien, die dies wünschen, umgehend eine rasches Impfangebot unterbreiten zu müssen. Gerade die beunruhigenden Nachrichten zu schwereren Verläufen bei Kindern durch die auch in Deutschland vermutlich bald verbreitete Omikron-Variante werden sicher für viele Eltern den Impuls für eine Impfung geben. Aber auch eine konzentrierte Impfaktion, wie sie Jena nun startet, bedeutet erst in 5 bis 7 Wochen einen vollständigen Impfschutz für diejenigen Familien, die sich rasch dafür entscheiden.«, so Bürgermeister Gerlitz

Die Kinder haben so bisher keine Möglichkeit sich vor der Erkrankung durch eine Impfung zu schützen, gleichzeitig müssen sie sich durch die Präsenzpflicht in Schulen auch aufgrund eines unzureichendem Testregimes einem akuten Infektionsrisiko aussetzen. Auch in Thüringen häufen sich in einzelnen Landkreisen die Anzahl der hospitalisierten Kinder und bei Inzidenzen, teilweise bei Kindern um das 5 oder gar 10 fache über den ohnehin schon hohen Thüringer Werten liegen ist dies eine ganz konkrete Gefährdung, der sich Familien in Thüringen gegenwärtig aussetzen müssen.

 

Abschließend äußert sich Bürgermeister Gerlitz wie folgt: »Die Frage ist für uns: Darf man Kinder, die sich bisher auch noch nicht mit einer Impfung schützen konnten bei der dramatischen Infektionslage und den im Vergleich zu anderen Bundesländern unzureichenden Infektionsschutzmaßnahmen weiterhin mit einer Präsenzpflicht dazu zwingen, dem gerade in Thüringen besonders hohen Infektionsrisiko weiterhin auszusetzen. Für mich ist dies ganz klar: Solange die Kinder keine Impfangebote wahrnehmen konnten oder sichergestellt ist, dass sie nur auf täglich getestete oder geimpfte andere Schüler treffen ganz sicher nicht. Überall gilt mittlerweile 3G oder gar 2G+, nur an Schulen soll das, auch noch verbunden mit einer Präsenzpflicht, nicht gelten? Aus diesem Grund fordern wir den Bildungsminister auf, die Präsenzpflicht für alle Schüler unter 12 Jahren sofort aufzuheben und für weitergehende Infektionsschutzmaßnahmen in den Einrichtungen zu sorgen. Der Schulbetrieb muss gerade mit Blick auf die Omikron-Variante umgehend sicherer werden.«