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Deutlich mehr Betreuungskapazitäten als Kinder in Jena

04.09.2025

In Jena stehen aktuell deutlich mehr Kindergartenplätze zur Verfügung als benötigt werden. Grund sind die stark gesunkenen Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren. Der Stadtrat wird daher in seiner nächsten Sitzung am 24.09.2025 über einen Vorschlag entscheiden, die Kapazitäten weiter zu reduzieren.

Bereits im September 2023 hatte der Stadtrat den Auftrag erteilt, „bis zu 500“ Kindergartenplätze bis Ende des Jahres 2027 abzubauen. Der Jugendhilfeausschuss hatte daraufhin entsprechende Maßnahmen erarbeitet, die jetzt nahezu abgeschlossen sind. Trotz des bereits laufenden Rückbaus besteht in Jena aktuell noch eine Überkapazität von etwa 1.000 Plätzen.  

Demografische Entwicklung deutlich schlechter als prognostiziert

Die Ursache für dieses Ungleichgewicht liegt darin, dass die demografische Entwicklung der Jahre 2022 bis 2024 noch deutlich schlechter verlaufen ist als von der Stadt und dem Thüringer Landesamtes für Statistik prognostiziert wurde. Während zwischen 2007 und 2021 jedes Jahr stets zwischen 1.000 und 1.150 Geburten verzeichnet wurden, fiel der Wert im Jahr 2022 um etwa 20 Prozent auf 855. Mit 769 Geburten im Jahr 2023 und 738 im Jahr 2024 setzte sich diese Tendenz weiter fort.

Nur ein Teil der Überkapazität soll laut Vorschlag abgebaut werden

Die Prognosen für die kommenden Jahre gehen davon aus, dass die Zahl der Kiga-Kinder bis 2028 weiter sinken wird. In den kommenden drei bis vier Jahren könnte daher eine Überkapazität von bis zu 1.650 Plätzen entstehen. Allerdings ist mit einer demografisch begründeten Trendwende und dadurch wieder steigenden Kinderzahlen ab dem Jahr 2029 zu rechnen. Daher sieht der nun erarbeitete Vorschlag vor, weitere 500 Plätze und damit nur einen Teil der Überkapazität abzubauen.

Maßnahmen sollen bis Ende 2030 umgesetzt werden

Der Vorschlag ist in enger Abstimmung mit dem Unterausschuss „Angelegenheiten der Kindertagesbetreuung“ erarbeitet worden und wurde im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch, 03.09.2025, beraten. Dem Stadtrat wird vorgeschlagen, dem Jugendhilfeausschuss den Auftrag für den Abbau von „bis zu 500 weiteren Kindergartenplätzen“ zu erteilen. Dieser soll entsprechende Maßnahmen beschließen und spätestens bis Ende 2030 umsetzen.

„Dem aktuellen Vorschlag liegt eine langfristige, vorausschauende Planung zugrunde. Um unsere Ressourcen auch in den kommenden Jahren effizient und zielgerichtet einzusetzen, ist es notwendig, die Betreuungsangebote bedarfsgerecht zu gestalten – mit dem genauen Blick auf die demografische Entwicklung, aber auch – und insbesondere – auf unsere Kinder und Familien sowie Pädagoginnen und Pädagogen“, 

so Johannes Schleußner, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur und Sport.