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Die Tiere des Waldes haben Geburtstag

31.03.2023

Am 1. April haben alle Tiere Geburtstag“, sagen Förster gerne einmal. So absolut trifft das natürlich nicht zu, aber es unterstreicht, dass jetzt die Zeit beginnt, in der viele Tiere ihren Nachwuchs bekommen.

Begegnungen mit den jungen, scheinbar hilflosen Tieren, wecken bei vielen Menschen ihren Beschützerinstinkt. Mit dem Willen zu helfen, handeln sie dann leider häufig genau falsch: Sie sammeln die Kleinen ein und nehmen sie mit. Das ist meist der Beginn von unvorstellbarem Tierleid und endet oft mit dem Tod der Tiere oder in einem Leben in Dauergefangenschaft – und das völlig unnötig.

Tiere brauchen keine menschliche Hilfe

Rehkitze und Junghasen, die regungslos und meist stundenlang im Grünen sitzen, sind nicht hilflos, krank oder gar in Not – ganz im Gegenteil! Dieses Verhalten sichert ihnen das Überleben. Denn so werden sie von Räubern wie Füchsen und Greifvögeln nicht entdeckt und gefressen. Zudem sparen sie ihre Energiereserven und gewinnen schnell an Größe und Gewicht. Ihre Mütter kommen oft nur zwei oder dreimal am Tag zum Säugen vorbei – auch das ist völlig normal und ausreichend.

In der freien Natur: Hunde an die Leine!

„Insbesondere jetzt ist es enorm wichtig, in der Natur auf den Wegen zu bleiben und vor allem Hunde immer angeleint zu lassen! Denn selbst den besterzogenen Hund kann einmal das Jagdfieber packen. In der Folge werden leider sehr regelmäßig Wildtiere durch Hundebisse schwer verletztet und sterben qualvoll. Zudem ist es auch für Hunde gefährlich, unangeleint durch den Wald zu laufen. Zum einen leben rund um Jena viele Wildschweine, die Hunden bei direkter Begegnung überlegen sind. Zum anderen können sie leicht Parasiten und Krankheiten bekommen, wenn sie beispielweise Kontakt mit einem Fuchs haben“, erklärt Dr. Frank Hünefeld, Teamleiter Naturschutz der Stadt Jena eindringlich.

Im Übrigen: Das Verlassen der Wege, das Nutzen von Trampelpfaden und auch das Ableinen von Hunden sind in den Naturschutzgebieten grundsätzlich verboten – egal zu welcher Jahreszeit. Ob man ein Naturschutzgebiet betritt, erkennt man sehr einfach an den gelben Schildern mit der Eule.

Einfangversuche größte Gefahr für junge Falken

Doch auch in der Stadt können einem vermeintlich hilflose Jungtiere begegnen – zum Beispiel kleine Falken. Die erwachsenen Vögel sieht man meist nur durch die Lüfte schweben. Die Jungtiere dagegen  springen oft schon kurz vor dem Flüggewerden aus dem Nest und verbringen noch einige Tage am Boden oder in Bodennähe. Dort werden sie weiter von ihren Eltern versorgt. In dieser Zeit kommt es durchaus vor, dass sie auf Fahrradsätteln eine Pause von ihren anstrengenden Flugübungen einlegen, über die Erde hüpfen und laut rufen. Es handelt sich um ein völlig normales Verhalten.

Leider werden sie in solchen Situationen immer wieder gescheucht und auch eingefangen, weil viele Leute irrtümlicherweise glauben sie müssten diesen Jungvögeln irgendwie „helfen“ oder sie vor Gefahren „retten“. Für die kleinen Falken bedeutet jeder Fangversuch - auch wenn er gut gemeint ist – aber vor allem eines: unvorstellbaren Stress. Gerade in solchen Situationen versuchen die Tiere dann, hektisch zu flüchten, und laufen Gefahr, in ihrer Panik vor vorbeifahrende Autos oder gegen Glasscheiben zu laufen oder zu flattern. Das endet fast immer mit schweren oder tödlichen Verletzungen. Mit den normalen Abläufen und Gefahren im "Großstadtdschungel" kommen sie hingegen fast immer gut zurecht.

„Unsere große Bitte ist deshalb: Lassen sie die Falken unbedingt ungestört an Ort und Stelle sitzen. Lassen sie im Zweifelsfall auch einmal ihr Fahrrad stehen, wenn der Sattel als Sitzplatz auserwählt wurde. Nähern sie sich den Tieren nicht an – auch nicht für Fotos. Aber vor allem: Fangen sie die Falken niemals ein“, appelliert Dr. Hünefeld.

Seltene Ausnahme: Tier in Not

In den wenigstens Fällen, in denen ein Wildtier eingefangen wird, handelt es sich um ein Tier in Not. Kennzeichen eines Tieres, das Hilfe benötigt sind:

  • sichtbare Wunden,
  • eine abnorme Haltung oder Stellung von Flügeln bzw. anderen Extremitäten.

In diesen Fällen kann das Tier zum Tierarzt gebracht werden. Die Behandlung der Tiere hat die Wiederauswilderung zum Ziel.

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