Fachtagung zur Resilienz in der Jugendhilfe in Jena

Ein facettenreiches Thema war am Donnerstag der Fokus einer Tagung der Jugendhilfe Jena. Das Jugendamt veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfeausschuss und vielen Trägern der Jugendhilfe einen Austausch zur Krisenkompetenz beim professionellen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in den Räumen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Leiterin des Fachdienstes Jugend und Bildung, Christine Wolfer, führte durch den Tag.

Inklusion verlangt viel von der Gesellschaft ab

Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche sprach in einem Grußwort seine Anerkennung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus, die täglich mit Jugendlichen verantwortungsvoll arbeiten. Dabei sei tägliche Krisenkompetenz gefordert, der vielfältig zu begegnen sei. 

Dr. Andreas Lambert, Professor an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, führte in seinem Impulsvortag in die Spannungsfeldern Inklusion und Resilienz ein. Für ihn stellt Inklusion eine Praxis der Freiheit dar. Diese mute aber der Gesellschaft viel zu – sehr oft über das normal erträgliche hinaus. Hier gilt es Methoden der Resilienzstärkung zu erforschen und den Handelnden anzubieten. Wer Visionen für ein positives inklusives Zusammenleben hat, solle nicht etwa zum Arzt gehen – Solche Ideen sind laut auszusprechen! Er warb nachhaltig für eine Gesellschaft, in der das Menschsein genügt – ohne in Kategorien gesteckt zu werden.

Austausch in Workshops

In fünf Workshops tauschten sich die Teilnehmenden im weiteren Verlauf der Tagung über ihre Erfahrungen und Erwartungen im Zusammenhang zum Thema Resilienz aus. Was macht Kinder stark? Wie kann Hilfeplanung individuell unterstützt werden? Wie kann die Gesundheitsförderung besser auf die Bedürfnisse der Jugendhilfe reagieren?

Mit einem ungewöhnlichen Format wurden die Ergebnisse der Tagung zusammengefasst: Die Freie Bühne Jena spielte improvisierte Szenen aus aufgesammelten Inputs der Workshops. Ein gelungener Abschluss einer umfassenden Tagung zu Problemen von Jugendlichen und Fachkräften aus dem Bereich der Jugendhilfe. Für 2024 wird bereits eine weitere kommunale Tagung zur Jugendhilfe in Aussicht gestellt.