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Gemeinsam für den Erhalt des Fernverkehrs

01.07.2024

Gemeinsame Pressemitteilung des Burgenlandkreises, der Stadt Gera und der Stadt Jena

Die Meldung, die Deutsche-Bahn AG stelle die IC-Verbindung auf der Strecke Gera-Köln (IC-Linie 51) sowie die Strecke Karlsruhe – Nürnberg – Leipzig durch das Saaletal (IC-Linie 61) ein, ist in den thüringischen Städten Jena und Gera sowie dem benachbarten Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) auf großes Unverständnis gestoßen. Beide Linien binden, teilweise durch unterschiedliche Linienteile, auch regionale Bahnhöfe an, so zum Beispiel die Saalestädte Naumburg und Weißenfels oder Hermsdorf – Bad Klosterlausnitz im thüringischen Saale-Holzland-Kreis. Damit ergänzt sie sowohl andere Fernverkehrsverbindungen als auch einen Teil der „Mitte-Deutschland-Verbindung“, welche von Chemnitz über Gera und Jena nach Weimar führt und dort an den Fernverkehr angebunden wird.

„Wir wissen: Guter Schienenverkehr ist für eine positive Weiterentwicklung des Mitteldeutschen Raumes von erheblicher Bedeutung. Dabei spielen nicht nur der Nahverkehr eine wichtige Rolle, sondern vor allem auch die Integration des ländlichen Raumes und der Städte in den Fernverkehr. Die Intercity-Linien 51 und 61 stellen für Naumburg und Weißenfels eine wichtige Schnittstelle zwischen Regional- und Fernverkehr dar. Insofern wäre die Einstellung der Linien ein gravierender Rückschritt und auch ein erheblicher Rückschlag für unsere gemeinsamen Bemühungen innerhalb der gesamten Metropolregion Mitteldeutschland“, kommentiert der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, die Nachricht.

Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche macht deutlich:

„Jena lebt von einer langen und erfolgreichen Hochschultradition und zahlreichen international tätigen Unternehmen – darunter viele Neugründungen, aber auch alteingesessene Unternehmen wie Schott, Zeiss und Jenoptik. Die Universität, die Hochschule und diese Unternehmen sind der Motor für die so erfolgreiche Entwicklung Jenas. Dank dieser Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft ist Jena ein Standort mit herausragenden Entwicklungsperspektiven. Bedingung dafür ist jedoch eine moderne, gut ausgebaute Infrastruktur, zu der die Anbindung an ein gut getaktetes Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn selbstverständlich dazugehört.

Die zahlreichen Mitarbeitenden, Geschäftspartner, Kunden, Studierenden, Lehrenden und Berufspendler sind tagtäglich auf verlässliche und schnelle Anbindungen nach Berlin, Frankfurt und München angewiesen. Der Anschluss an ein gut funktionierendes Fernverkehrsnetz ist ein wichtiger Standortfaktor für die Entwicklung Jenas, des Umlands und ganz Thüringens. Er ist die zentrale Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Fielen die IC-Verbindungen weg, würde Jena und der Region dramatisch etwas fehlen.“ 

Geras Bürgermeister Kurt Dannenberg ergänzt dazu:

„Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Gera wie der gesamten Region Ostthüringen ist zu großen Teilen abhängig von einem modernen Schienenverkehr. Der Fernverkehr spielt dabei eine wichtige Rolle, gibt er den Menschen doch die Möglichkeit, schnell auch große Strecken zurückzulegen und sich flexibel im Land zu bewegen. Gera hat mit der Linie 51 aktuell nur eine einzige Anbindung dieser Art. Sie zu verlieren, wäre ein herber Verlust, zumal es keine alternativen Fernverkehrsstrecken gibt, auf die man ausweichen könnte. Deshalb würde ein solcher Schritt nicht ohne Weiteres akzeptiert. 

Mit der Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung werden gerade wichtige Weichen gestellt, um eine bessere Vernetzung des Mitteldeutschen Raums zu ermöglichen und damit auch die Schiene als nachhaltiges Mobilitätsangebot zu stärken. Dass es bei der Deutschen Bahn nun offenbar Ideen gab, diese wichtige Fernverkehrsader aus finanziellen Gründen zu kappen, würde die Region um Jahre in unserer Weiterentwicklung zurückwerfen und konterkariert die großen Ziele, die wir uns hinsichtlich der Verkehrswende gesetzt haben. Mobilität nachhaltig zu gestalten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht davon abhängen, wo sie wirtschaftlich rentabel ist.“ 

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