Gordischer Knoten gelöst Oberirdische Querung an der Camsdorfer Brücke kommt mit Ampellösung
Bereits seit vielen Jahren besteht der einheitliche Wunsch, eine sichere Querung der westlichen Camsdorfer Brücke insbesondere für Fahrradfahrer und Fußgänger aber auch den Autoverkehr zu schaffen. Nach vielen Jahren der Planungen von den verschiedensten Varianten wurde zuletzt die Variante einer baulichen Unterführung unter dem westlichen Brückenbogen bevorzugt. Diese hätte einen Eingriff in den angrenzenden Auenwald bedeutet und war deshalb aus naturschutzfachlichen Gründen umstritten. Oberirdische Lösungen wurden insbesondere aus Erwägungen der Verkehrssicherheit in den vorliegenden Gutachten kritisch gesehen. Aus diesem Grund wurde in diesem Jahr ein zusätzliches »Sicherheitsaudit« durchgeführt. In diesem wurden die Varianten speziell mit Blick auf die Verkehrssicherheit bewertet.
Gutachten gibt grünes Licht
Der Neubau einer Lichtsignalanlage für Fußgänger und Radfahrer am unmittelbaren westlichen Widerlager der Camsdorfer Brücke – also eine oberirdische Querung über die Karl-Liebknecht-Straße wurde in diesem Gutachten als umsetzbar eingeschätzt. Die zusätzliche Ampel an dieser Stelle erhöht einerseits die Verkehrssicherheit – ohne dass wesentliche Verluste der Leistungsfähigkeit des KFZ-Verkehrs und straßengebundenen öffentlichen Nahverkehrs befürchtet werden müssen - und andererseits sind keine Eingriffe in den Auwald nötig, welcher einen hohen naturschutzrechtlichen Schutz genießt.
Die Stadt hat ihr Vorgehen in dem langen Prozess immer wieder hinterfragt und ich habe dabei stets betont, dass wir von der Querung unter der Camsdorfer Brücke absehen, wenn es eine andere geeignete Lösung gibt. Deshalb bin ich sehr froh, mit den Fachbereichen Stadtentwicklung und Mobilität durch das Sicherheitsaudit nun eine Variante gefunden zu haben, die den Verkehr wenig beeinflussen und – dass ist das Wichtigste – die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer gewährleisten wird. Der Auwald kann hierbei unberührt bleiben.
so Stadtentwicklungs- und Umweltdezernent Christian Gerlitz.
Da die Landfeste gerade umgestaltet wird, kann die neue Ampel und vor allem die Wegebeziehung für eine Lichtsignalanlage noch in dieser Maßnahme mit realisiert werden. Auf der gegenüberliegenden Nordseite werden die Zufahrten ebenfalls angepasst. Einzig der Wermutstropfen bleibt, dass eventuell die Fällung von ein bis zwei Großbäumen im Bereich der Landfeste notwendig werden kann. Dadurch, dass mit dieser Variante das Biotop entlang der Saale aber unberührt bleiben wird und 19 Bäume in und außerhalb des Biotops erhalten werden, ist diese Lösung vor allem aus Sicht des Naturschutzes Hervorragend. Die baulichen Maßnahmen werden mit der Umgestaltung der Landfeste voraussichtlich Ende Oktober 2020 abgeschlossen sein.