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Jenas Bildungsdezernent ruft zum Erhalt des Schulfriedens auf

20.03.2025

Die Stadt Jena als Schulträger appelliert an den Thüringer Bildungsminister Christian Tischner und die Mitglieder des Bildungsausschusses des Landes, sich für den Schulfrieden einzusetzen und die Selbstbestimmung der Schulen zu bewahren beziehungsweise zu stärken. Hintergrund ist der zur Anhörung vorgelegte Verordnungsentwurf, der beinhaltet, die Versetzungsentscheidungen in Schulen wieder früher zu treffen und die Kopfnoten „Mitarbeit und Verhalten“ (wieder) einzuführen.

Schulvielfalt und hohe Innovationsbereitschaft kennzeichnen Jena

„Die Stadt Jena ist als Universitätsstadt auf die breite Akzeptanz ihrer Schulvielfalt durchaus stolz. Deren Markenkern war und ist eine hohe Innovationsbereitschaft und die Identifikation der Lehrer, Schüler und Eltern mit ihrer jeweils konkreten Schule“, 

so Bildungsdezernent Johannes Schleußner. 

Möglicherweise bewerteten auch einige Schulen in Jena die geplanten Änderungen als Unterstützung ihrer Arbeit. Für die überwiegende Zahl der Jenaer Gemeinschaftsschulen, in denen mit rund 6000 Jungen und Mädchen etwa die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler lernt, bedeuteten diese jedoch einen Eingriff in die schulische Arbeit und Eigenverantwortung.

Gelebte Praxis als Ergebnis langjähriger Prozesse

Einige der Gemeinschaftsschulen verzichten – auf Grundlage der vom Bildungsministerium in der Vergangenheit genehmigten und inzwischen bewährten Konzepte – auf eine klassische Notengebung bis einschließlich Klasse 6 beziehungsweise 7 und schätzen Verhalten und Mitarbeit mündlich ein. Für diese Schulen seien die geplanten Veränderungen daher besonders brisant, so Bildungsdezernent Schleußner:
 

 „Die gelebte Praxis der Schulen ist Ergebnis langjähriger Schulentwicklungsprozesse, beruht auf Stadtratsbeschlüssen und ist Ausdruck des Elternwillens.

Ergebnisse belegen den Erfolg der umgesetzten Konzepte

Auswertungen zu diesen Schulformen zeigen unter anderem, dass weniger Jugendliche die Schulen ohne Abschluss verlassen. Da es seltener zur Nichtversetzung kommt, nutzen manche Familien nach intensivem Austausch zwischen Schule, Eltern und Schülerinnen und Schülern eher die Option des freiwilligen Wiederholens. Da die Entscheidung gemeinsam fällt, werde dies eher als Chance zur Verbesserung betrachtet. Am Ende führt diese Vorgehensweise nachweislich dazu, dass mehr Jugendliche eines Jahrgangs höhere Bildungsabschlüsse erreichen können. 

Entscheidungsfreiheit für Schulleitungen und Schulkonferenzen

„Wir werden die Eigenverantwortung der Schulen deutlich stärken und die pädagogische Qualität wieder erhöhen.“ Dies bedeute aus Sicht der Stadtverwaltung Jena und der zuständigen Gremien auch, die Einzelschulen und deren Schulleitungen darin zu stärken, pädagogisch bedeutsame Entscheidungen unter Einbeziehung der Schulkonferenz als höchstem Organ der Einzelschule vor Ort treffen zu können. Die Schulleitungen und Schulkonferenzen derjenigen Schulen, die das wollen und können, sollten weiterhin die Entscheidungsfreiheit in Bezug auf Versetzungsentscheidungen und Verbalbeurteilungen haben. 
 

 

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