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Jury für das Zukunftszentrum hat Jena besucht

19.01.2023

Jury für das Zukunftszentrum hat Jena besucht - Baufeldbesprechung mit Rundumblick 

Die Jury für den Standortwettbewerb um das »Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation« hat am Dienstag, 17. Januar 2023 die Stadt Jena besucht. Voraussichtlich im Februar soll die Entscheidung fallen, in welcher Stadt in Ostdeutschland das Zukunftszentrum künftig stehen soll. Das Bewerberteam der Stadt Jena ist nach dem Jurybesuch optimistisch, dass die Entscheidung positiv für Jena ausfällt. 

Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche sagt: »Wir haben eine starke und inhaltsreiche Vorstellung von Jena abgeliefert, die mit vielen Partnern und Akteuren der Stadt über Monate hinweg intensiv vorbereitet wurde. Dabei konnten wir die Besonderheiten Jenas nochmals unterstreichen, etwa das enge Zusammenspiel von Stadtgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, das auch Jenas Transformationsgeschichte immer wieder prägte und positiv beeinflusst hat. Die Bedingungen für gelingende Transformation, also der im Koalitionsvertrag für das Zukunftszentrum formulierte Forschungs- und Vermittlungsauftrag, sind in Jena besonders gut zu beobachten. Denn hier bricht Transformation nicht einfach über die Menschen herein, sondern wurde und wird immer wieder aktiv von ihnen mitgestaltet.«

Prof. Walter Rosenthal unterstreicht: »Wir konnten zeigen, dass sich mit Jena nicht nur eine Stadt bewirbt, in der es auch eine Universität gibt, sondern dass die Universität von Anfang an als gleichwertiger Partner die Bewerbung Jenas inhaltlich begleitet hat. Unsere renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen für eine Kooperation vor Ort bereit und an die einzigartige Vernetzung nach Osteuropa mit dem Imre Kertész Kolleg kann ein Zukunftszentrum in Jena nahtlos anknüpfen.«

 

Baufeldbesprechung von oben 

Die Jury und ihre Delegation wurden im Konferenzraum des JenTower in der 29. Etage empfangen. Von dort bot sich ein sehr guter Blick rund um Jena, aber auch direkt auf das Baufeld am Eichplatz, auf dem das Zukunftszentrum entstehen soll. Alle Vorgaben des Bundes lassen sich auf diesem Baufeld B des Eichplatz realisieren, der auch selbst ein Ort mit Transformationsgeschichte ist. Bürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Christian Gerlitz stellte zusammen mit Fritjof Mothes als Vertreter des Eichplatz-Werkstattgremiums die bisherigen Entwicklungen des Rahmenplans zur Bebauung des Eichplatzes und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in der Werkstatt dar. 

Christian Gerlitz sagte: »Wir haben bereits mit zahlreichen weiteren Großbauprojekten, etwa dem Inselplatz-Campus der Universität oder dem ZEISS-Hightech-Standort, bewiesen: In Jena gelingen solche herausragenden Vorhaben. Deshalb sind wir uns sicher, beste Voraussetzungen dafür zu bieten, um bis 2028 das ZET auf dem Jenaer Eichplatz entstehen zu lassen.«

 

Jenas Transformationslandschaft im Mittelpunkt des Tagesprogramms 

Für die Bewerbungspräsentation haben in zwei Panels zahlreiche Partner und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst, Politik und Zivilgesellschaft zeigen können, warum Jena der richtige Standort für das Zukunftszentrum ist: 

Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow unterstrich die Unterstützung der Thüringer Landesregierung für die Bewerbung Jenas, die zusammen mit der Universität das aussichtsreichste Konzept vorgelegt habe, mit dem sich für ganz Thüringen enorme Chancen bieten werden.  

Prof. Michael Kaschke, bis 2020 Vorsitzender der Carl Zeiss AG und Präsident des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, skizzierte, wie sich nach den Massenentlassungen der 90er Jahre in Jena eine erfolgreiche Wirtschaftstransformation vollzog, und dass die Eigenverantwortung der Menschen dabei ein ganz zentrales Element gelingender Transformation ist. 

Prof. Joachim von Puttkamer, Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Jena und Direktor des Imre Kertész Kolleg, sagte, dass in Jena bereits seit 1989 Transformationsforschung nicht nur mit Blick auf die DDR, sondern auch auf die Länder Ost- und Mitteleuropas stattfindet. 

Prof. Hartmut Rosa, frisch gekürter Leibniz-Preisträger und Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Jena, unterstrich die internationale Strahlkraft der Jenaer Sozialwissenschaften, die auch zukünftige Transformationen wie Digitalisierung oder Klimawandel in den Blick nehmen. Das bereits sehr breite Studienangebot kann in Zusammenarbeit mit dem Zukunftszentrum weiterentwickelt werden. 

Kunsthistorikerin Prof. Verena Krieger unterstrich die Vielfalt der Jenaer Kunst- und Kulturszene, die immer wieder anschlussfähig ist für die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, wie es zum Beispiel beim Gedenkjahr »Kein Schlussstrich!« zur Aufarbeitung der NSU-Gewalt der Fall war. 

Luise Zimmermann vom gemeinnützigen Verein Weltraum e.V. erklärte schließlich, wie ein Zukunftszentrum als offenes Bürger:innenhausden Dialog mit Vereinen und Initiativen in Jena ausbauen könnte. 

Dass Jena eine vielfältige Akteurslandschaft bietet, an die das Zukunftszentrum gewinnbringend anknüpfen kann, konnte in einem Transformationsrundgang in elf Themenräumen erkundet werden. Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, der Wirtschaft, Wissenschaft, aus der Bürgerbeteiligung, der Gewerkschaften, des Jenaer Tourismus- und Convention-Teams oder zu Projekten der Stadt, die künftige Transformationen – etwa Digitalisierung oder Klimawandel - aufzeigen, standen für Gespräche mit der Jury bereit. Der Rundgang fand in Büroräumen auf einer Etage des JenTower statt, die künftig auch dem Aufbaustab des Zukunftszentrums zur Verfügung stehen könnten.  

 

Kritischen Fragen der Jury mit guten Argumenten begegnen 

In einem umfassenden Rückfragenkolloquium hatte die Jury Gelegenheit Fragen zu stellen. Thomas Nitzsche sagt: "Wir sind sehr dankbar für die vielen Fragen, die uns erreicht haben, denn diese spiegeln das Interesse der Jury an unserer Stadt. Wir hatten damit auch Gelegenheit, unsere Argumente bei manch kritischer Frage nochmals zu schärfen und mögliche Bedenken so hoffentlich aus dem Weg zu räumen." Das Bewerberteam konnte etwa verdeutlichen, dass die Ansiedlung des Zukunftszentrums nicht nur Schub für die Stadtentwicklung, sondern auch für das Jenaer Umland und ganz Thüringen und Mitteldeutschland bringen würde. Auch die Notwendigkeit zur Schaffung von Wohnraum für die neuen Mitarbeitenden konnte mit Blick auf die Stadt-Umland-Kooperationen und die weiter geplanten Investitionen in Wohnbauprojekte im Stadtgebiet beantwortet werden. Dass das künftige Deutsche Optische Museum zusammen mit dem ZEISS-Planetarium als weitere Besuchermagnete der Stadt sich mit dem Zukunftszentrum gegenseitig befruchten können, konnte als weiterer Pluspunkt der Jenaer Bewerbung verdeutlicht werden.

Thomas Nitzsche sagte in seinem Fazit: »In Jena möchte man gern sein, die Lebens- und Arbeitsbedingungen sind exzellent. Die Angebote, die wir für ein erfolgreiches Wirken des Zukunftszentrums für Bürgerinnen und Bürger, Forschung und Wissenschaft machen können, sind äußerst attraktiv. Für uns ist natürlich klar: Wir wollen das Zukunftszentrum in Jena. Und wir glauben, auch das Zukunftszentrum selbst will nach Jena.« 

Menschen vor einer Leinwand
Mitglieder der Universität und der Stadtgesellschaft präsentieren Jena
Menschen auf einer Aussichtsplattform
Bürgermeister Christian Gerlitz im Gespräch mit der Jury
Die Jury im JenTower
Die Jury im JenTower
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