Neue Partnerstadt: Stadt Jena startet Spendenaufruf für Brovary/ Ukraine
Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges der russischen Armee gegen die Ukraine ruft die Stadt Jena zu Spenden für die ukrainische Stadt Brovary auf. Mit dieser pflegt Jena seit Oktober zusammen mit ihrer langjährigen Partnerstadt Erlangen eine gemeinsame Solidaritätspartnerschaft. Brovary liegt in der Nähe von Kiew und war in den vergangenen Wochen wiederholt von gezielten Zerstörungen der Infrastruktur (Strom, Wärme, Wasser) durch die Aggressoren betroffen. Die Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern beherbergt zudem fast 20.000 Binnenflüchtlinge, zehn Mal so viele wie Jena.
Spendenaufruf für Hilfe vor Ort
Aus den Kampfgebieten erwartet man über den Winter weitere Fluchtbewegungen, auf die sich Brovary mit der Errichtung eines Wohncontainer-Dorfes vorbereitet. Etwa 350 Menschen sollen hier eine vorläufige Unterkunft finden. Nun geht es darum, mit Geldspenden Geräte und Einrichtungsgegenstände – vom Küchenblock über Waschmaschine bis hin zu Betten und Geschirr – anzuschaffen.
„Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger Jenas, weiterhin Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen und das Projekt mit einer Geldspende zu unterstützen. Wir haben schon in der Vergangenheit bewiesen, wie großzügig und nachhaltig Jena bei Krisensituationen helfen kann. Schon an dieser Stelle bedanke ich mich deshalb bei allen, die unsere Solidaritätspartnerschaft mit Brovary mit einer Geldspende unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.
Spenden für das Projekt des „Modularen Dorfes für Geflüchtete“ können auf folgendes Konto eingezahlt werden:
Spendenkonto der Stadt Jena
Empfänger: Stadtverwaltung Jena
IBAN: DE37 8305 3030 0000 0029 50
BIC: HELADEF1JEN
Bank: Sparkasse Jena
Verwendungszweck: Spende Brovary/Ukraine
<Nachname>, <Vorname>, Adresse: <vollständige Postanschrift>
Eine Spendenquittung kann ausgestellt werden, wenn der Verwendungszweck vollständig ausgefüllt ist und der Spendenbetrag mindestens 300 € beträgt. Für Spenden bis zu 300 € reicht dem Spender als Nachweis ein Kontoauszug, der Überweisungsbeleg oder der Einzahlungsbeleg.
Hintergrund zur Solidaritätspartnerschaft
Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges der russischen Armee gegen die Ukraine haben die beiden langjährigen Partnerstädte Erlangen und Jena beschlossen zusammen eine Solidaritätspartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt einzugehen. Eine solche Dreiecks-Partnerschaft pflegen beide Städte bereits mit Wladimir in Russland und haben. Diese Partnerschaft ruht seit Kriegsbeginn allerdings.
Der Kontakt mit der ukrainischen Stadt Brovary wurde über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt hergestellt, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) allen Kommunen seit 2001 als Beratungseinrichtung zur Seite steht. Brovary wurde u.a. aufgrund der ähnlichen Stadtgröße vorgeschlagen.
Der Begriff der Solidaritätspartnerschaften(Link ist extern) versteht sich als Oberbegriff für die anlässlich des Kriegs neu entstehenden kommunalen partnerschaftlichen Beziehungen – unabhängig davon, ob sie formal mit Partnerschaftsurkunde geschlossen wurden oder eine nicht-formalisierte Verbindung darstellen.
Der Wunsch, eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt einzugehen, wurde vom Stadtrat der Stadt Jena eingebracht.