Jena und Brovary vertiefen Partnerschaft: Fokus auf Rehabilitation und zivilem Krisenmanagement
In der vergangenen Woche hatte die Stadt Jena die Ehre, eine hochrangige Delegation aus der Ukraine zu empfangen und die enge Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Brovary weiter zu festigen. Im Mittelpunkt des Besuchs standen der intensive Austausch über kommunale Zusammenarbeit in Krisenzeiten, insbesondere in den Bereichen medizinische Rehabilitation und Feuerwehr.
Die Delegation, bestehend aus Ihor Sapozhko, dem Bürgermeister von Brovary, und Vladyslav Baichas, dem amtierenden Bürgermeister von Boryspil, besuchte Jena im Rahmen einer Deutschlandreise, die sie auch nach Karlsruhe, Baden-Baden und Stuttgart führte. Übergeordnetes Thema der Reise war der Aufbau von Kooperationen im Bereich der Rehabilitation für Kriegsversehrte.
Bei den Gesprächen in Jena wurde die Hoffnung geäußert, eine direkte Zusammenarbeit der Städte Brovarym, Boryspil und Jena im Bereich der hochspezialisierten Rehabilitation zu etablieren. Ein weiteres zentrales Thema war die Zusammenarbeit im Bereich des Brandschutzes. Die Feuerwehr von Brovary hat unter den extremen Bedingungen des Krieges unschätzbare Erfahrungen gesammelt, die für einen Fachaustausch von großem gegenseitigem Interesse sind.
Die Dringlichkeit und die dramatische Realität, mit der die ukrainischen Partner konfrontiert sind, wurde auf tragische Weise deutlich: Die Gäste mussten ihren Besuch am gestrigen Sonntag (28.09.2025) vorzeitig abbrechen. In der Nacht zuvor waren der Oblast Kyjiw und insbesondere die Städte Brovary und Boryspil Ziel massiver Drohnen- und Raketenangriffe, die erhebliche Schäden verursachten.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche, der die Einladung ursprünglich ausgesprochen hatte, ließ sich aufgrund einer unaufschiebbaren Terminkollision durch Bürgermeister Benjamin Koppe und Sozialdezernentin Kathleen Lützkendorf vertreten. Sie betonten die ungebrochene Solidarität Jenas.
An der intensiven Diskussionsrunde nahmen ebenfalls Alexis Taeger (Stadtrat, FDP), Matthias Bettenhäuser (Büroleiter des OB), Valerii Shkuropat (Referent für Internationale Beziehungen) und Iryna Martyniuk vom Verein JenaUA e.V. teil. Ihre Anwesenheit unterstreicht die breite Basis der Partnerschaft, die sowohl auf offizieller Ebene als auch durch starkes zivilgesellschaftliches Engagement getragen wird. Beide Seiten bekräftigten den Willen, die Solidaritätspartnerschaft aktiv mit Leben zu füllen und voneinander zu lernen.