Migrationsbericht 2025 erschienen
Mit dem nun vorliegenden achten Kommunalen Migrationsbericht legt die Stadt Jena bereits zum vierten Mal im zweijährlichen Format eine umfassende Bestandsaufnahme zur Bevölkerungsentwicklung und Integration vor. Aufgrund der hohen Dynamik in diesem Themenfeld hat sich der zweijährige Turnus bewährt. Der Bericht liefert eine fundierte Datensammlung als Planungsgrundlage für Verwaltung und Politik und trägt zugleich zur Versachlichung der teils emotional geführten Migrationsdebatten bei.
Seit Ende 2011 ist der Anteil der Menschen mit Migrationsbiografie in Jena kontinuierlich gestiegen – in absoluten Zahlen um rund 11.000 Personen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung hat sich damit von 8,2 auf 18,2 Prozent mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner ohne Migrationsbiografie um etwa 7.000 Personen gesunken – ein demografischer Wandel, der zeigt: Die Abnahme der nicht-migrantischen Bevölkerung übersteigt die Zunahme der migrantischen.
Besonders auffällig ist die jüngere Altersstruktur der migrantischen Bevölkerung, die die demografische Entwicklung in der Stadt abmildert. Auch die Zahl der Eingebürgerten nimmt zu. Migration verändert Jena in allen Planungsräumen: Der Anteil der migrantischen Bevölkerung steigt in allen Stadtteilen, ebenso die Zahl ausländischer Beschäftigter und Gewerbetreibender.
Die Integration der 2015/2016 nach Jena gekommenen Geflüchteten in Arbeit und Ausbildung ist in weiten Teilen gelungen. Sprachförderung, Anerkennung von Berufsabschlüssen und Zugang zu Qualifizierung bleiben jedoch zentrale Voraussetzungen. Fachkräfte aus dem Ausland tragen entscheidend dazu bei, dass Unternehmen in Jena leistungsfähig und innovativ bleiben.
Kathleen Lützkendorf, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Zuwanderung und Klima, betont: »Jena ist eine offene Stadtgesellschaft, die von Vielfalt lebt. Migration ist längst Teil unserer Stadtentwicklung – sie funktioniert dort, wo Menschen bezahlbaren Wohnraum finden, wo Verwaltung erreichbar ist und Teilhabe selbstverständlich wird.«