Christian Gesellmann wird neuer Stadtschreiber
Warum machen Menschen die Nacht zum Tage?
Unter dieser Leitfrage kommt die dreiköpfige Expertenjury – bestehend aus dem Geschäftsführer der Gleis 1 GmbH Thomas Sperling, der Schauspielerin Karoline Schuch und dem stellvertretenden Werkleiter von JenaKultur Carsten Müller – (Moderation: Werkleiter von JenaKultur Jonas Zipf) zur Überzeugung, das nächste Stadtschreiber-Stipendium in der Villa Rosenthal an den freien Autor und Redakteur Christian Gesellmann zu vergeben.
Begründung der Jury
Die Kommission begründet ihre Entscheidung wie folgt:
Christian Gesellmanns Arbeit zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Gegenstand und Gegenüber seines Schreibens treffend zu charakterisieren. Neben einer ausgesprochenen Webaffinität bringt sein Schreibstil alle Mittel des zugewandten Interviews, der aufmerksam beobachtenden Reportage und des sensiblen Portraits mit, die es braucht, um die Geschichte des Kassablanca und die Geschichten der mit dem Kassablanca verbundenen Menschen behutsam zu recherchieren und spannungswirksam aufzuschreiben. Nicht zuletzt seine Nähe zu Jena, zur hiesigen Sozio- und Clubkultur, überzeugt die Jury davon, dass es Christian Gesellmann gelingen wird, mit seiner Kassablanca-Story Kopf, Herz und Bauch einer breiten Leserschaft zu erreichen.
Bewerbungsprozess
Für eine Bewerbung um das Stipendium waren nationale und internationale Journalisten über 23 Jahren teilnahmeberechtigt, die bereits Texte publiziert und Erfahrungen in der Interviewführung hatten. Insgesamt wurden 29 Bewerber*innen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich zum Vergabeverfahren zugelassen.
Auswahl
Die Vorauswahl des künftigen Stipendiaten traf eine zweiköpfige Kommission (Greta Taubert, Autorin und Journalistin, u. a. Die Zeit, Vice, SZ Magazin sowie Christian Fuchs, Autor und Journalist, u. a. Die Zeit, Der Spiegel, brand eins, Das Magazin). Sowohl die Vorjury als auch die Expertenjury wählten einstimmig nach qualitativen Gesichtspunkten anhand der Unterlagen aus, die von allen Bewerbern einzureichen waren. Grundkriterien für die Entscheidung der Gremien bezogen sich insbesondere auf die Kohärenz zwischen dem Arbeitsauftrag und den eingereichten Textproben hinsichtlich Spracharbeit und Sprachstil sowie auf das Verständnis für Arbeit und Funktionsweise eines Zentrums für Jugendkultur im sozialen Raum.
Kommender Stipedienzeitraum: 01.04.2020 bis 31.03.2021
Im kommenden Stipendienzeitraum – vom 01.04.2020 bis zum 31.03.2021 – werden ca. 25 Zeitzeugeninterviews geführt, auf deren Grundlage der Stipendiat im zweiwöchigen Rhythmus einen Blogbeitrag im JenaKultur-Blog(Link ist extern) veröffentlichen wird.
JenaKultur und das Kassablanca gratulieren Christian Gesellmann zum Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für den Bereich Literatur & Stadtschreibung, das nun zum dritten Mal für eine Dauer von 12 Monaten vergeben wird und bedanken sich herzlich für die Vielzahl sowie Qualität der einzelnen Bewerbungen.