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Tag des offenen Denkmals in Jena am 08.09.2024

28.08.2024

Am 08.09.2024 findet der 31. Tag des offenen Denkmals in Jena statt. Über 30 Objekte im gesamten Jenaer Stadtgebiet können besichtigt werden. Mit dabei sind Denkmale, die viel gesehen und viel zu erzählen haben, Altbekannte und Youngster, Landmarken und fast verborgene Schätze und alles vereinende Jubilare. Zahlreiche Führungen, Präsentationen und Ausstellungen geben einen tieferen Einblick in die Besonderheiten der Orte.

Das diesjährige Motto „Wahr-Zeichen“ rückt die einzigartigen Merkmale von Denkmalen in den Vordergrund.

„In der heutigen Zeit, in der die Grenzen zwischen echt und künstlich immer weiter verschwimmen, sind Denkmale verlässliche Zeitzeugen gelebter Geschichte. Insbesondere im Vergleich zu KI-generierten Bildern, Aussagen oder Objekten, sind sie durch ihre originale Substanz authentische und zuverlässige Quellen. Entsprechend freuen wir uns über die vielen Objekte, die wieder ihre Türen öffnen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall“, betont Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.

Einige der Denkmale, die besichtigt werden können, gehören zum städtischen Eigenbetrieb JenaKultur. Hierzu zählen u.a. die Villa Rosenthal, das Karmelitenkloster, das Stadtmauerensemble mit Johannistor und Pulverturm und das Volkshaus.

„In den verschiedenen Führungen, Ausstellungen und Angeboten unterstreichen wir die Besonderheiten der einzelnen Objekte. Eine des Volkshauses ist beispielsweise, dass es die Heimstätte der Jenaer Philharmonie ist. Deshalb bietet sich der Tag des offenen Denkmals für die Saisoneröffnung der Philharmonie mit einem kostenfreien Konzert an“, berichtet JenaKultur-Werkleiterin Friedrun Vollmer.

Blick ins Programm

Burgen und Kirchen

Zu den Kulturdenkmalen, die besonders viel gesehen und zu erzählen haben, mithin zu den ältesten Zeitzeugen gehören und gleichzeitig besondere Wahrzeichen sind, zählen die Burgen und Kirchen in Jena. Auf dem Gleisberg geben die Kunitzer Vereine Auskunft zur Geschichte der Burg Gleisberg/Kunitzburg und zeigen zudem traditionelle Handwerkstechniken. Von Kunitz aus ist es auch nicht weit nach Laasan, wo der Ortsverein das wunderschöne Rats-Brauhaus öffnet. Die Evangelische Kirchgemeinde öffnet die Friedenskirche und St. Peter in Lobeda sowie zahlreiche der wundervollen Dorfkirchen. In der Marienkirche Ziegenhain, die in diesem Jahr ihren 600. Geburtstag feiert, wird am Sonntag eine Ausstellung der Musik- und Kunstschule Jena mit Plastiken und Zeichnungen zur Marienkirche eröffnet. In dieser werden auch Kleinodien der Kirche ausgestellt. Erstmals am Denkmaltag dabei ist die höchst spannende Laurentius-Kirche in Maua. An die Stadtkirche St. Michael lädt Stadtarchäologe Dr. Rupp zur Spurensuche.

Alte und neue Wahrzeichen in der Kulturlandschaft

Wahrzeichen Jenas ist auch die gestaltete Kulturlandschaft auf dem Forst mit ihrem Wegenetz und den Aussichtspunkten und -türmen. Drei auf dem Forst befindliche Kulturdenkmale beteiligen sich wieder am Sonntag: die Forststernwarte, der Forstturm und der dringend sanierungsbedürftige Bismarckturm.
Als sehr spezielles Monument wurde trotz ihrer offiziellen anderweitigen Zweckbestimmung die Autobahnbrücke in Göschwitz (heute an der BAB 4) konzipiert und gebaut. Auch sie kann am Sonntag wieder besichtigt werden.

Besondere Gebäude

Ein besonderes Wahrzeichen, das auf seinem Grundstück über vieles Zeugnis ablegen kann, ist die so genannte Binderburg in Burgau. Der Hausherr hat wieder ein so buntes und interessantes Programm auf die Beine gestellt, dass ein Abstecher in jedem Fall lohnt. Letzteres gilt auch für die vor 15 Jahren nach aufwändiger Sanierung durch die jenawohnen GmbH wiedereröffnete Villa Rosenthal. Die in einen großen parkähnlichen Garten eingebettete Villa besticht durch ihre äußerst repräsentative Gestaltung, die jedem Raum stilistisch einer Epoche anlehnte. Am Sonntag gibt es ein ganztägiges vielfältiges Programm zum kleinen Jubiläum. Und noch etwas feiert mit geöffneten Türen ein kleines Jubiläum am Denkmaltag: das Glashaus im Paradies. Vor 50 Jahren zeichnete Friedhelm Schubring die Entwürfe zu diesem außergewöhnlichen Bau. Und nach langer Zeit wieder mit dabei ist dieses Jahr auch die Imaginata im ehemaligen Umspannwerk. Auch die buchstäblich in letzter Minute vor dem Verfall gerettet Obermühle Leutra lädt am späten Nachmittag wieder Interessierte zu einem Besuch ein.

Geschichtsträchtige Orte

Jenas Geschichte ist untrennbar mit der Universität verbunden. Am Sonntag begibt sich eine Führung durch das Collegium Jenense auf eine spannende Spurensuche in die Zeit des Klosters und die Frühzeit der Universität. Ein kaum weniger geschichtsträchtiger Ort ist das ehemalige Karmelitenkloster am Engelplatz. Nachdem 2017 dessen Reste aufwändig denkmalgerecht saniert worden waren, erfuhr das Areal um den einzigen authentischen Ort klösterlichen Lebens und der Reformation des 16. Jahrhundert in Jena mit dem Neubau der Bibliothek einen neuerlichen Umbruch.

Eine richtige Tradition ist die Öffnung des Stadtmauerensembles mit Johannistor und Pulverturm aus dem 13. und 14. Jahrhundert geworden, die einen Eindruck von der einst wehrhaften mittelalterlichen Stadtbefestigung Jenas vermitteln.

Mit dabei ist natürlich auch das Ernst-Abbe-Denkmal, das 1909 - 1911 zu Ehren des Physikers, Industriellen und Sozialreformers Ernst Abbe errichtet worden ist.

Zeugnisse der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert

Zeugnisse der für Jena so wichtigen Zeit um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert sind der Drackendorfer Park, Schillers Gartenhaus mit Garten und das Inspektorenhaus im Botanischen Garten.

Veranstaltungstipps

Die Öffnung des Volkshauses ist auch in diesem Jahr mit der Saisoneröffnung der Philharmonie und einem kostenfreiem Konzert um 15:00 Uhr verbunden. Vorher kann natürlich auch das frisch sanierte Veranstaltungshaus von 10:00 bis 14:30 Uhr besucht und bei Führungen besser kennengelernt werden.

Ein etwas ungewöhnliches Format gibt es am Sonntagmittag: In einem Werkstattgespräch soll über die Bedeutung des so genannten „Umgestaltungsgebietes Innenstadt“ (Unterlauengasse/Saalstraße/Oberlauengasse) diskutiert werden.

Im Karmelitenkloster kann von 13:00 bis 16:00 Uhr unter fachlicher Anleitung ein Bildmotiv, das an die Jenaer Lutherausgabe erinnert, gedruckt werden – und zwar wie vor 500 Jahren mit Handpresse und Holzdruckstock. Zusätzlich bieten um 10:15, 11:15 und 16:15 Uhr Führungen einen Einblick in die Geschichte des Klosters.

Hintergrund

Seit 1993 gibt es den Tag des offenen Denkmals. Koordiniert wird er von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit Führungen und Rundgängen werden Menschen angeregt, sich auf den Weg zu machen, um unser kulturelles Erbe und dabei auch die mit seinem Erhalt verbundenen Berufe, Gewerke, Techniken und Menschen kennenzulernen. Dieser Tag lebt von Begegnungen, Gesprächen und beschert gerade dadurch bereichernde Augenblicke und neue Erkenntnisse. Die Stadt Jena beteiligt sich seit 1993.

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