21. Juli ist der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Am Montag, 21. 07. 2025, findet der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende statt. Auch in Jena machen zahlreiche Einrichtungen mit einer gemeinsamen Aktion auf dem Holzmarkt von 13:00 bis 16:00 Uhr auf die oftmals übersehene Lebensrealität von Drogenkonsumierenden aufmerksam – und auf die Menschen, die durch den Konsum illegalisierter Substanzen verstorben sind.
Der Gedenktag erinnert an Menschen wie Ingo Marten aus Gladbeck, der 1989 im Alter von 20 Jahren verstarb. Sein Tod wurde zum Auslöser für die erste Gedenkstätte für verstorbene Drogengebrauchende und zur Etablierung dieses Gedenktages, der seit 1998 jährlich begangen wird. Er soll mahnen – und zugleich den Blick auf die Lebenden richten.
50 drogenbedingte Todesfälle wurden 2024 laut Kriminalstatistik in Thüringen registriert. Bundesweit ist vielerorts ein Anstieg der Zahlen zu verzeichnen. Vor allem synthetische Opioide wie Fentanyl stellen ein wachsendes Risiko dar – mit hoher Gefahr für Überdosierungen. Daher fordern Fachstellen unter anderem:
-
den Zugang zu Schnelltests für synthetische Opioide,
-
mehr Aufklärung über safer use und schadensmindernde Maßnahmen,
-
den Ausbau der Erste-Hilfe-Schulungen mit Naloxon,
-
sowie den Zugang zur Substitutionsbehandlung.
Die Veranstaltung auf dem Holzmarkt wird gemeinsam von einem breiten Jenaer Netzwerk getragen, darunter:
-
Kontaktcafé der Hilfe zur Selbsthilfe – Begegnung Jena e.V.
-
Sozialpsychiatrischer Dienst der Stadt Jena
-
Suchtberatung der SiT gGmbH
-
AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V., Beratungsstelle Jena
-
Straßensozialarbeit Jena-Stadtmitte/West (Drudel 11 e.V.)
-
Streetwork Lobeda der Stadt Jena
-
IKOS Jena – Beratungszentrum für Selbsthilfe
-
Projekt clean4us am Universitätsklinikum Jena
-
Miraculix
Ziel ist es, aufzuklären, zu entstigmatisieren und Hilfe sichtbar zu machen. Das Netzwerk bietet Unterstützung in allen Lebenslagen – von der niedrigschwelligen Begleitung über Beratung und Therapie bis hin zu Nachsorge und Selbsthilfe. Die Weiterentwicklung von Angeboten zur Risikominimierung steht auch in diesem Jahr im Fokus.
Hinter jedem Namen steht ein Mensch. Der Gedenktag ist ein Moment des Innehaltens – und ein Aufruf zum Handeln.