Öffentliche Beteiligung gestartet – Umgestaltung Westbahnhof und Umfeld
Die nächste Runde der öffentlichen Beteiligung zur Rahmenplanung für die Weiterentwicklung des Bahnhofs Jena-West und seines Umfelds hat begonnen. Bis zum 17.11.2024 können alle Interessierten die Pläne auf der Beteiligungsplattform der Stadt Jena einsehen und kommentieren.
„Uns ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen und Wünsche aktiv in den Planungsprozess einbringen. Wir laden alle herzlich ein, sich die Pläne anzusehen und ihre Kommentare abzugeben. Nur so kann ein Konzept entstehen, das die Bedürfnisse der Menschen vor Ort widerspiegelt und das Gebiet nachhaltig verbessert“, betont Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Jena.
Öffentliche Vorstellung des Rahmenplans
Der Beteiligungsauftakt zum Abschluss der Bearbeitung des Rahmenplans fand am gestrigen Montagabend im Historischen Rathaus statt. Vor rund 50 Personen präsentierte das beauftragte Planungsbüro BahnStadt GmbH den Rahmenplan. Dieser dient als Leitfaden und zeigt eine flexible Herangehensweise für die Entwicklung des Bahnhofsumfelds sowie der Westbahnhofstraße und Schillerstraße, einschließlich Engelplatz, auf. Die Planung zielt darauf ab, das Gebiet attraktiver zu gestalten, insbesondere im Hinblick auf den großen ZEISS-Neubau. Mit dem Bauvorhaben entstehen neue Wegebeziehungen für Gäste, Pendler, Berufstätige und Studierende. Aufgrund des zu erwartenden Anstiegs an Fahrgästen gewinnt das Gebiet zunehmend an Bedeutung. Der Bereich soll daher zu einem gut funktionierenden Mobilitätsverknüpfungspunkt entwickelt werden, der Bus, Bahn, Fahrrad und Auto miteinander vernetzt und den Umstieg zwischen diesen Verkehrsmitteln erleichtert.
Drei Szenarien wurden entwickelt, die je nach Verfügbarkeit der Flächen und Beteiligung Dritter in unterschiedlichem Umfang umgesetzt werden könnten. Die Maßnahmen sind in drei zeitliche Stufen – kurz-, mittel- und langfristig – gegliedert, um eine flexible Umsetzung zu ermöglichen.
Nach der Vorstellung des Rahmenplans hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anregungen einzubringen. Dabei ging es u. a. um die Radanbindung, die Realisierung einer Straßenbahnverlängerung Richtung Winzerla über den Magdelstieg sowie um alternative Routenführungen für den Fußverkehr über Nebenstraßen statt über die viel frequentierte Westbahnhofstraße.
Hintergrund
Öffentliche Beteiligung
Die Stadt Jena hat zusammen mit einem Planungsbüro im Jahr 2023 die Arbeit an der Rahmenplanung aufgenommen und legt dabei großen Wert auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Im Februar 2024 fand eine öffentliche Planungswerkstatt im Historischen Rathaus statt, in der die Teilnehmenden die verschiedenen Varianten zur Gestaltung des Bahnhofsumfelds, des Engelplatzes und der Westbahnhofstraße diskutieren konnten. Zusätzlich konnten online auf der städtischen Beteiligungsplattform Anmerkungen hinterlassen werden. Auch die Ansichten der umliegenden Gewerbetreibenden wurden in einer separaten Umfrage erhoben. Alle Anregungen und Vorschläge flossen in die Erstellung des nun fertiggestellten Rahmenplans ein, der noch bis zum 17.11.2024 kommentiert werden kann.
Warum ein Rahmenplan?
Der Rahmenplan zeigt Möglichkeiten auf, wie das Umfeld des Bahnhofs sowie die Westbahnhofstraße und Schillerstraße, einschließlich Engelplatz, attraktiver gestaltet und das Entwicklungspotenzial des Gebiets bestmöglich genutzt werden können. Mit dem Bauvorhaben von ZEISS entstehen neue Wegebeziehungen, und durch den zu erwartenden Anstieg der Fahrgastzahlen wächst die Bedeutung des Gebiets als Mobilitätsverknüpfungspunkt. Es ist daher wichtig, das westliche Stadtgebiet verkehrstechnisch und städtebaulich weiterzuentwickeln.
Was ist Gegenstand der Planung?
- Darstellung einer unverbindliche Planungsvision mit einem Zeithorizont von 5 bis 30 Jahren im Maßstab 1:1000
- Aufzeigen unterschiedlicher Entwicklungsmöglichkeiten in Abhängigkeit der Flächenverfügbarkeiten und Mitwirkungsbereitschaft Dritter
- Erarbeitung eines städtebaulichen Gestaltungskonzepts (städtebauliche Gestaltung, Neuordnung der Nutzungen und verkehrlichen Funktionen, Dimensionierung und Funktionalität von Grün- bzw. Freiflächen)
- Berücksichtigung und Integration einer Straßenbahntrasse entlang der Westbahnhofstraße
Was ist kein Gegenstand der Planung?
- Betriebliche Aussagen zum Schienen- bzw. öffentlichen Personennahverkehr (Tarifstrukturen, Sauberkeit, Sicherheit etc.)
- Detaillierte Festlegungen im Bereich der Bauleitplanung oder Objektplanung (Entwurfs- und Ausführungsplanung - z. B. Beleuchtung, Müllkörbe, Pflanzenarten, Videoüberwachung, Beschilderung)
- Gestaltung der benachbarten ZEISS-Flächen