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Online mitdiskutieren über die Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platzes

15.04.2024

 Die Online-Beteiligung zur klimagerechten Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platzes startet in Kürze. Ab 23.04.2024 können alle Interessierten auf der Beteiligungsplattform der Stadt Jena mitdiskutieren, wie Jenas Hitze-Hotspot zu einer Klimaoase werden kann. Schon jetzt sind zahlreiche Informationen zum Projekt auf der Plattform zu finden.

Öffentliche Beteiligung mit Workshop gestartet

Die öffentliche Beteiligung ist am vergangenen Freitag erfolgreich mit einem Workshop gestartet. Rund 50 Teilnehmende, darunter Studierende, Mitarbeitende der Universität, des Studierendenwerkes Thüringen und der Stadtverwaltung sowie jüngere und ältere Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um zu diskutieren und herauszuarbeiten, welche Anforderungen es an das Areal gibt. Schließlich ist der Ernst-Abbe-Platz einer der zentralen Plätze der Jenaer Innenstadt und verbindet vielfältige Funktionen: Er ist Verknüpfungspunkt des ÖPNV, dient als Veranstaltungsort und als Außenfläche der Universität. Täglich passieren und verweilen dort mehrere Tausend Fußgänger und Studierende. Entsprechend vielfältig sind die Anforderungen, die es bei der Umgestaltung zu berücksichtigen gilt.

Der vollständig versiegelte Platz sei einer der heißesten Orte der Stadt und zugleich ein Areal mit hoher Nutzung, betonte Bürgermeister und Dezernent Christian Gerlitz in seiner Einführung. Dass hier unbedingt etwas getan werden müsse, sei unbestritten.

Der Ernst-Abbe-Platz ist einer der wichtigsten öffentlichen Plätze der Jenaer Innenstadt. Täglich passieren und verweilen dort Tausende Bürgerinnen und Bürger. Eine Neugestaltung soll daher möglichst allen Anforderungen gerecht werden. Ich freue mich deshalb sehr, wenn sich so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich in den Prozess einbringen. Das Ergebnis ist jedoch noch völlig offen", so Gerlitz, der sich für das große Interesse an dem Workshop bedankte.

 Lars Liebe, Fachdienstleiter für Stadtentwicklung, warf zunächst einen Blick zurück und zeichnete die Entwicklung des Platzes nach, die 1911 als Fabrikhof des Zeiss-Hauptwerkes begann. Über die Jahrzehnte wandelte sich das Quartier massiv. Nach dem Wegzug der Industrie entstanden hier unter anderem die Goethe-Galerie, eine Tiefgarage, Hörsaalgebäude und die Mensa. Außerdem fanden Skulpturen des Künstlers Frank Stella hier ihren Standort.

In drei Gruppen diskutierten die Teilnehmenden anschließend über die Probleme und Potentiale des Platzes und formulierten Bedarfe und Anforderungen an die Umgestaltung. Innovative Begrünung, die aktive Nutzung von Regenwasser, Wasserspiele, Lichtkunst, Verlegung der Parkhauszugänge, mobile Sitzgelegenheiten, klare Wegeführung, vertikale Gestaltung und vor allem mehr Grün" - die zahlreichen konstruktiven Vorschläge zeigten deutlich, wie unterschiedlich die Nutzung und damit die Anforderungen an den Platz sind. Im Anschluss wurden alle Ergebnisse zusammengetragen. Über ein Punktesystem hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die aus ihrer Sicht wichtigsten Bedarfe zu bewerten.

Online Beteiligung beginnt

Die Ergebnisse des Workshops werden auf der städtischen Beteiligungsplattform veröffentlicht. Vom 23.04.2024, 14:00 Uhr, bis 12.05.2024, 24:00 Uhr, können sie hier bewertet und kommentiert werden. Auf der Plattform werden künftig auch weitere aktuelle Informationen zum Projekt ergänzt.

Ergebnisse fließen in Planung ein

Die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung fließen zusammen mit den Anforderungen des Fördermittelgebers in die Planung ein. Ein wichtiger Punkt bei der Umgestaltung ist eine klimaangepasste Gestaltung. Dafür unterstützt der Bund den Umbau im Rahmen des Förderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit Mitteln in Höhe von ca. 6,3 Millionen Euro. Durch diese Förderung von 85 Prozent der Umbaukosten soll aus dem derzeitigen Hitze-Hotspot eine weitere Klimaoase im urbanen Stadtraum Jenas werden.

Hintergrund

Der in etwa 10.000 Quadratmeter große Ernst-Abbe-Platz fungiert als Campus der Friedrich-Schiller-Universität und ist damit ein zentraler Kommunikationsraum für die Studierenden. Gleichzeitig verbindet der innerstädtische Platz verschiedenste Nutzungsformen, wie Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Einkauf, Verwaltung und Gastronomie. Die Fußgängerfrequenz wird dabei durch die Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie und die Ausgänge der Tiefgaragen unter dem Platz noch weiter gesteigert.

Aufgrund der in die Jahre gekommenen Gestaltung des Platzes, dem stetig steigenden Nutzungsdruck und der zunehmenden Hitzebelastung im Innenstadtbereich wird das Areal den Anforderungen moderner, innenstädtischer Plätze nicht mehr gerecht. Entsprechend soll eine grundlegende Umgestaltung stattfinden. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Tiefgaragen direkt unter dem Platz dar, die nur eine begrenzte Traglast aufweisen. Die Aufschüttung von Erde in größerem Stil oder das Pflanzen von Bäumen ist dadurch nur sehr eingeschränkt möglich.

Bisherige Pläne zur Umgestaltung

Bereits 2012 wurde ein Wettbewerb zur Umgestaltung und Aufwertung des Ernst-Abbe-Platzes durchgeführt. Insgesamt wurden 18 Beiträge von lokalen, nationalen sowie internationalen Planungsbüros der Jury vorgelegt. Aus diesen Beiträgen konnten drei Planungen jeweils mit einem Preis prämiert werden. Zwei Arbeiten erhielten wegen ihrer herausragenden Details eine Anerkennung. Aufgrund schwieriger Haushaltslagen und dadurch fehlender Finanzierungsmöglichkeiten konnten die Planungen nicht umgesetzt werden.  

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