Positive Bilanz zur Hauptwohnsitzkampagne

Die Stadt Jena zieht für ihre Hauptwohnsitzkampagne 2025 insgesamt eine positive Bilanz. Unter dem Motto „Stay4ever“ warb die Stadt im Herbst gezielt bei Studierenden, Auszubildenden und jungen Erwachsenen dafür, Jena nicht nur als Studien- oder Ausbildungsort, sondern als dauerhaften Lebensmittelpunkt zu wählen.

Benjamin Koppe - Bürgermeister und Dezernent für Finanzen, Sicherheit & Bürgerservice

© Stadt Jena, Foto: Anna Schroll

Im Kampagnenzeitraum meldeten 1.489 Personen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren ihren Hauptwohnsitz in Jena an. Weitere 552 Personen entschieden sich für einen Nebenwohnsitz. Die Hauptwohnsitzquote lag damit bei 73 Prozent. Vor dem Hintergrund seit Jahren sinkender Studierendenzahlen – insbesondere an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule – ist dieses Ergebnis als stabil und positiv einzuordnen.

Zielgerichtete Ansprache junger Erwachsener

Ziel der Kampagne war es, die Vorteile einer Hauptwohnsitzanmeldung sichtbar zu machen und frühzeitig eine stärkere Bindung an die Stadt Jena zu fördern. Ein zentraler Bestandteil der Kampagne blieb die Ausbildungsprämie in Höhe von 120 Euro, die Studierende, Auszubildende sowie volljährige Schülerinnen und Schüler bei Anmeldung ihres Hauptwohnsitzes erhalten können.

Kreativ umgesetzt wurde die Kampagne erneut in Kooperation mit der studentischen Marketingagentur Zwanziger e.V. Das Motto „Stay4ever“ wurde gestalterisch durch eine Computerspiel- und Pixel-Art-Ästhetik aufgegriffen, die sich an aktuellen Trends der jungen Zielgruppe orientierte und zugleich vermittelte, dass Jena mehr ist als ein temporärer Studien- oder Ausbildungsort.

Digitale Wohnsitzanmeldung erstmals möglich

Erstmals in diesem Jahr konnten Hauptwohnsitzanmeldungen im Rahmen der Kampagne auch vollständig elektronisch erfolgen. Insgesamt wurden im Kampagnenzeitraum 230 Wohnsitzanmeldungen digital vorgenommen, überwiegend aus der Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen. Bezogen auf die insgesamt rund 2.450 Wohnsitzanmeldungen entspricht dies einem Anteil von knapp zehn Prozent; innerhalb der Zielgruppe sogar rund 15 Prozent.

„Die digitale Wohnsitzanmeldung wurde bereits im ersten Jahr sehr gut angenommen. Das erleichtert den gesamten Anmeldeprozess und entspricht einer jungen Zielgruppe, die flexible und digitale Lösungen erwarten", sagt Benjamin Koppe, Bürgermeister und Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Bürgerservice.

Mehrwert für Stadt und Stadtgesellschaft

Trotz der rückläufigen Studierendenzahlen bleiben die erzielten Ergebnisse für die Stadt von großer Bedeutung, die Koppe wie folgt einordnet: "Die diesjährigen Ergebnisse zeigen, dass wir junge Menschen weiterhin erreichen, obwohl sich die Ausgangslage verändert hat. Wichtig ist für uns, mit modernen Services, klaren Anreizen und einer passenden Ansprache attraktive Bedingungen zu schaffen." 

Darüber hinaus hebt Koppe die finanzielle Relevanz hervor: „Hauptwohnsitzanmeldungen sind für die Stadt Jena ein wesentlicher Faktor im Kommunalen Finanzausgleich: Mit jeder zusätzlichen Einwohnerin und jedem zusätzlichen Einwohner steigen die jährlichen Zuweisungen des Landes um insgesamt 1.672 Euro pro Einwohner und stärken damit nachhaltig den städtischen Haushalt. Wobei sich die Gesamtsumme aufteilt in 1.077 Euro Schlüsselzuweisungen für Gemeindeaufgaben, 378 Euro Schlüsselzuweisungen für Kreisaufgaben und 217 Euro Mehrbelastungsausgleich für Aufgaben im übertragenen Wirkungskreis.“

Wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Einwohnerentwicklung

Ende November 2025 lebten 107.879 Menschen in Jena – erneut etwas weniger als im Vorjahr. Vor diesem Hintergrund bleibt die Hauptwohnsitzkampagne ein wichtiger Baustein, um den demografischen Herausforderungen aktiv zu begegnen und insbesondere junge Erwachsene weiterhin für Jena zu gewinnen.