Stadt Jena priorisiert städtebauliche Projekte
Die Stadtverwaltung Jena hat ihre städtebaulichen Projekte neu bewertet und priorisiert. Grundlage dafür sind aktuelle Einschätzungen zur Wohnbauland- und Gewerbeflächenentwicklung. Ziel ist es, die vorhandenen personellen Ressourcen gezielt einzusetzen und diejenigen Projekte voranzubringen, die für die Stadtentwicklung aktuell den größten Nutzen bieten. Der Bericht wurde in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt behandelt und ist kommende Woche Thema in der Stadtratssitzung.
Warum braucht es eine Prioritätenliste?
Der Fachdienst Stadtplanung betreut den überwiegenden Teil der städtischen Entwicklungsprojekte – von neuen Wohngebieten über Gewerbeflächen bis hin zu Grün- und Freiraumplanungen. Dem Team stehen derzeit Kapazitäten für rund 15 aktiv zu bearbeitende, oft komplexe Projekte gleichzeitig zur Verfügung.
Um diese Kapazitäten effizient zu nutzen, testet die Stadt ein neues, möglichst objektives Bewertungssystem. Die Kriterien umfassen unter anderem:
- strategische Bedeutung und Beitrag zu Wohnraum, Gewerbe oder Lebensqualität,
- vorhandene städtische Konzepte wie Flächennutzungsplan, Baulandmodell oder Gewerbeflächenkonzept,
- Risiken, Aufwände und mögliche Nutzungskonflikte,
- Umsetzbarkeit, Grundstücksverfügbarkeit und Beteiligungsbedarfe.
Jedes Projekt erhält eine Punktzahl – je höher sie ausfällt, desto höher ist die Priorität im weiteren Verfahren. Diese gewichtete Liste bildet die Grundlage für die Priorisierung.
„Mit der neuen Priorisierung schaffen wir mehr Transparenz und setzen unsere Ressourcen dort ein, wo sie für Jena den größten Nutzen entfalten – für gutes Wohnen, starke Wirtschaftsflächen und eine nachhaltige Stadtentwicklung.", betont Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt.
Was bedeutet das konkret?
Die priorisierten Projekte verteilen sich wie folgt:
- Sieben Wohnbauprojekte, wie das Solarquartier und das Quartier 22
- Fünf Gewerbeflächenprojekte, z.B. der Zeiss-Produktionsstandort Jena (PSJ)
- Drei Projekte im Rahmen des Jenaer Baulandmodells, u.a. die Wohnbebauung Closewitzer Straße
Zusätzlich hält die Stadt einen kleinen „Puffer“ an Projekten bereit, die weiterbearbeitet werden können, wenn andere Verfahren pausieren. Hierzu gehört zum Beispiel die „Wohnbebauung Am Loh“. Projekte, die nicht auf dieser Liste stehen, werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht aktiv prioritär bearbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt neu bewertet.
Transparente Weiterentwicklung
Die Prioritätenliste wird laufend durch den Fachdienst Stadtplanung überprüft und regelmäßig mit Dezernent Lange abgestimmt. Nach einer Probephase wird der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt über Änderungen informiert – grundsätzlich mindestens einmal im Jahr.