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Stadt Jena stellt neuen Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan vor

14.11.2025

 

Die Stadt Jena hat den Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan (BBEP) für den Zeitraum 2025 bis 2031 fortgeschrieben und wird diesen im November-Stadtrat vorstellen. Der Finanzausschuss hat sich bereits in einer ersten Lesung mit den Inhalten befasst.Das Konzept bildet die strategische Grundlage für die künftige Ausrichtung des abwehrenden Brandschutzes, der Allgemeinen Hilfe und des Katastrophenschutzes in der Stadt. Es beschreibt, wie die Feuerwehr Jena personell, technisch und organisatorisch aufgestellt sein muss, um die gesetzlichen Schutzziele zuverlässig zu erfüllen. Der Plan wurde im Auftrag der Stadt durch das Ingenieurbüro antwortING erstellt. Grundlage der Analyse sind rechtliche Vorgaben, aktuelle Einsatzdaten sowie die künftige städtebauliche und demografische Entwicklung. Auf dieser Basis werden Empfehlungen abgeleitet, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr langfristig zu sichern.

Verlässliche Grundlage für zukünftige Entscheidungen

Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe betont die Bedeutung der Fortschreibung: „Der neue Brandschutzbedarfsplan schafft eine klare und verlässliche Basis für die Weiterentwicklung der Feuerwehr Jena. Er macht transparent, welche strukturellen, personellen und technischen Schritte notwendig sind und in welcher Reihenfolge sie umgesetzt werden müssen. Als Stadt tragen wir Verantwortung, Entscheidungen nachvollziehbar und vorausschauend zu treffen. Der Plan ermöglicht genau das. Er stärkt die Einsatzbedingungen und unterstützt zugleich die Weiterentwicklung des Katastrophen- und Zivilschutzes. Auf dieser Grundlage bleibt Jena in Krisensituationen ebenso wie im täglichen Einsatzgeschehen widerstandsfähig und handlungsfähig.“

Schwerpunkt auf Strukturen, Standorten und Personal

Ein Schwerpunkt des Plans liegt auf der Weiterentwicklung der bestehenden Standorte, der Anpassung von Strukturen und Prozessen sowie der kontinuierlichen Qualifizierung des Personals. Dazu gehört auch die enge Verzahnung von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, um Einsatzfähigkeit und Nachwuchsgewinnung dauerhaft sicherzustellen. 

Nick Ludwig, Fachdienstleiter der Feuerwehr Jena, unterstreicht den praktischen Nutzen der Analyse: „Der Brandschutzbedarfsplan ist für uns ein zentrales Steuerungsinstrument. Er hilft, Maßnahmen zielgerichtet zu planen und Prioritäten festzulegen – von der Ausstattung über die Ausbildung bis hin zur Organisation des Einsatzdienstes.“

Erste Maßnahmen bereits umgesetzt

Nick Ludwig und Benjamin Koppe schauen in die Kamera.
Stellten gemeinsam den aktuellen Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt Jena vor (v.l.): Fachdienstleiter Feuerwehr Nick Ludwig und Bürgermeister Benjamin Koppe

Einige der im neuen BBEP empfohlenen Maßnahmen konnten bereits angestoßen oder umgesetzt werden – insbesondere im Bereich der Optimierung interner Abläufe, wie zum Beispiel eine Veränderung der Führungsorganisation im Einsatzdienst der Berufsfeuerwehr.  Im nächsten Schritt wird nun die konkrete Umsetzung geplant. Auf dieser Grundlage können die voraussichtlichen Kosten für die Stadt Jena ermittelt und anschließend in die nächste Haushaltsplanung aufgenommen werden. Weiterhin wird vorab geprüft welche Maßnahmen ggf. mit Fördermitteln durch das Land oder den Bund unterstützt werden können. Insgesamt sieht der Plan die Ersatz- und Neubeschaffung von 18 Fahrzeugen sowie Beschaffungen zur Stärkung der Resilienz vor. Hier sei zum Beispiel die Sicherstellung der Kraftstoff- und Energieversorgung für alle Fahrzeuge und die jeweiligen Standorte genannt sowie Beschaffungen zum Erhalt von Kommunikationswegen bei Stromausfällen und in Hochlastphasen. 

Stärkung der Gefahrenabwehr und Katastrophenschutzstrukturen

Neben der Fortschreibung des Brandschutzes umfasst das Konzept auch Aspekte des Katastrophenschutzes. Es beschreibt, wie die Stadt ihre Strukturen zur Gefahrenabwehr weiterentwickelt, um auf unterschiedliche Einsatzlagen vorbereitet zu sein und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dazu müssen zunächst verschiedene Konzepte erstellt bzw. evaluiert werden. Insbesondere die Ausbildung der Helfer im Katastrophenschutz muss neu aufgesetzt und auf die aktuellen Erfordernisse angepasst werden. Auch in diesem Bereich wird es zu Neubeschaffungen von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen kommen. Weiterhin soll eine Auskunftsstelle für die Bürgerinnen und Bürger speziell für Krisenfälle eingerichtet werden.

Für die im Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan empfohlenen Maßnahmen entsteht in einem weiteren Schritt ein Umsetzungskonzept. Auf dieser Grundlage lassen sich geeignete Vorhaben planen und entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel nach und nach realisieren. Die Fortschritte sollen dabei regelmäßig auf dem Prüfstand stehen. „Wir werden hierbei die angespannte Haushaltslage der Stadt Jena in den kommenden Jahren im Blick behalten und besonders berücksichtigen“, so Koppe und Ludwig abschließend.