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Strategie für Jenas Sport

09.07.2025

Wo liegen die Herausforderungen der Jenaer Sportlandschaft und mit welchen Maßnahmen kann ihnen begegnet werden? Antworten darauf gibt der überarbeitete Sportentwicklungsplan für Jena, den der Stadtrat in seiner letzten Sitzung bestätigt hat. Der Katalog mit 40 Maßnahmen soll als Leitfaden für die Sportentwicklung in den kommenden zehn Jahren dienen.

„Sport ist ein essenzieller Faktor für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt – er bringt Menschen in Bewegung und miteinander in Kontakt. Der neue Sportentwicklungsplan bietet eine gute Grundlage, um die Sportlandschaft in Jena gezielt weiterzuentwickeln und dabei die Bedürfnisse der Vereine, des Freizeitsports und der Stadtgesellschaft gleichermaßen im Blick zu behalten“, sagt Johannes Schleußner, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur und Sport der Stadt Jena.

40 Maßnahmen – von Infrastruktur bis Kommunikation

Ein wichtiges Thema ist dabei die Infrastruktur: Wie ist der Zustand der Sportstätten? Eignen sich die Hallen und Plätze beispielsweise auch für neue Sportarten, die sich entwickelt haben? 

„Uns geht es darum, den Bestand zu erhalten und punktuell nachzubessern“, so Sportbeauftragter Matthias Weißbrodt. Der überwiegende Teil der kommunalen Sporthallen sei saniert, jetzt kommen die Sportplätze an die Reihe. Ganz weit oben steht zudem die Aufgabe, die Belegung der Sporthallen zu optimieren und eine geeignete Softwarelösung einzuführen. „Bisher fehlt hier die Transparenz“, sagt Weißbrodt. 

Verstärkt wird auch nach Möglichkeiten gesucht, kleinere Räume in Einrichtungen für Kurse wie zum Beispiel Seniorengymnastik zu nutzen, um die Ressourcen großer Hallen zu schonen. 

Trend zu Individualsport in Wohnortnähe

Ein deutliches Ergebnis der Befragung der Bevölkerung ist der Wunsch nach Bewegungsangeboten in Wohnortnähe. 

„Wir sehen einen deutlichen Trend zu Individualsport in den Wohngebieten“, so Weißbrodt. Lösungen könnten sein, Schulsportplätze umzugestalten, hier vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen und Öffnungszeiten für Anwohnende anzubieten. 

Auch eine bessere Beschilderung von Lauf- und Wanderwegen ist ein Ziel.

Bei den Sportanlagen unter freiem Himmel soll in Zukunft verstärkt auf Kunstrasenfelder gesetzt werden. Diese benötigen für die Pflege deutlich weniger Wasser als klassische Rasenplätze. Weitere Klimaanpassungsmaßnahmen sind unter anderem, Schattenflächen auf Sportanlagen zu schaffen.

Ziel sind vielfältige Angebote für ganz unterschiedliche Gruppen 

Ein weiterer Themenkomplex ist, Angebote für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. „Wichtig ist hierbei für uns, von den Sportvereinen zu erfahren, wo Unterstützung benötigt wird“, sagt Weißbrodt. 

Die Stadt finanziert beim Stadtsportbund Personalstellen, die sich gezielt um Bewegungsangebote für ältere Menschen und auch im Kinder- und Jugendbereich einsetzen. Der Sportentwicklungsplan umfasst aber auch Maßnahmen zur Förderung des Leistungssports und des Ehrenamts. Zudem soll das Bekanntmachen von Angeboten verbessert werden.

Einige Punkte des Sportentwicklungsplans wurden bereits in die Tat umgesetzt. So hat der neue Ausschuss Schule und Sport beispielsweise seine Arbeit schon aufgenommen.

Maßnahmen sind Ergebnis eines umfangreichen Kooperationsprozesses

Den Sportentwicklungsplan haben Mitarbeitende verschiedener Ämter der Stadtverwaltung, vom Stadtsportbund und dem Eigenbetrieb Kommunale Immobilien (KIJ) gemeinsam in einer Lenkungsgruppe erarbeitet. Außerdem waren von August 2022, als das Konzept erstellt wurde, bis zum August 2024, als es um den konkreten Maßnahmenkatalog ging, zahlreiche Akteure des Jenaer Sports eingebunden. Bei insgesamt acht Workshops waren unter anderem zehn Jenaer Sportvereine, Vertreterinnen und Vertreter aus der Schulverwaltung, Stadtentwicklung, dem Bündnis für Familie, dem Sportgymnasium, der Jenaer Sportjugend, dem Seniorenbeirat sowie fachliche Vertreter der Fraktionen des Jenaer Stadtrates beteiligt. Der gesamte Prozess wurde wissenschaftlich durch das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung aus Stuttgart begleitet.

Planung für den Sport für Thüringer Kommunen verpflichtend

Im Paragraf 9 des Thüringer Sportfördergesetzes (ThürSportFG) wird die Aufgabe der Kommunen beschrieben, eine Sportentwicklungsplanung zu erstellen. Dieser Plan soll den Gesamtbedarf, den Bestand und den sich daraus ergebende Bedarf an Sport- und Spielanlagen darstellen. Für Thüringer Kommunen ist eine solche Planung seit 2019 verpflichtend, um Fördergelder zu erhalten. Die Stadt Jena hat bereits im Jahr 2008 einen ersten Sportentwicklungsplan erstellt, der 2015 fortgeschrieben wurde. Alle zehn Jahre soll der Plan aktualisiert werden.

 

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