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Zukunftszentrum: Bericht zum Fanprojekt-Treffen

09.09.2022

Fanprojekttreffen  zum Zukunftszentrum in Jena vom 2.-4.9.2022 - Ein Bericht von Tilo Schieck

"Am Wochenende vom 2. bis 4. September trafen sich in Jena Experten und Akteure der osteuropäischen Fanszene im Fußball mit uns, Martin Fischer und Tilo Schieck aus dem Bewerbungsteam für das Zentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation, um sich kennen zu lernen, eine ersten Austausch zu führen, wie Erfahrungen aus dieser Szene für den Aufbau und die Arbeit des Zukunftszentrums genutzt werden kann.

Ingo Petz ist Journalist bei Dekoder(Link ist extern), ein Projekt, das kritische Texte aus Belarus und Russland ins Deutsche übersetzt und verfügbar macht. Er ist in der deutschen und osteuropäischen Fanszene zuhause und hat die „Fankurve Ost“ (Link ist extern)mitgegründet.

Dies ist ein 2014 entstandenes Projekt, das über engagierte Fußball-Fankultur Brücken nach Belarus, in die Ukraine und nach Russland bauen und Informationen zu Debatten und Entwicklungen rund um den Fußball in Osteuropa liefern möchte. Wesentlich sind Seminare, in denen eine offene Gesellschaft (auch anhand des Beispiels der sehr lebendigen und institutionalisierten Fußball-Fankultur Deutschlands) kennen gelernt und erlebt wird, und Workshops, in denen Formen und Arbeitsweisen der sozialpädagogische Fanarbeit vermittelt wird. Mit der WM 2018 in Russland bekam diese Idee noch einmal eine besondere Bedeutung. Begleitet wird dies von einem Medienmonitoring, der die gesellschaftspolitischen Entwicklungen rund um den osteuropäischen Fußball in den Fokus nimmt. Dabei entstand ein breites Netzwerk in die Fanszenen der genannten Staaten. Gegenwärtig wird die Arbeit jedoch zum einen durch die Repressionen nach der belarussischen „Wahl“ 2020 und zum anderen durch die Aggression Russlands gegen die Ukraine verhindert. In Belarus und Russland ist eine solche demokratiefördernde Arbeit derzeit nicht möglich, sie ist dort nicht mehr geduldet und wird verfemt. Doch auch die Covid-Pandemie hatte die Arbeit  beeinträchtigt, indem direkte Begegnungen, die dafür unabdingbar sind, nicht mehr stattfinden konnten. 

Yahor Khavanski, ein Journalist und Social Media Manager aus Belarus, derzeit in Vilnius arbeitend, ist ebenfalls an dem Projekt Fankurve Ost beteiligt. Er erzählte intensiv und bewegend von der komplizierten Lage in seinem Land, über die Repressionen, die gerade die jungen Leute aus dem Land treiben, die Erfahrungen mit der dortigen Fußballwelt und der Situation der Zivilgesellschaft in Belarus.

Dritter im Bunde war Matthias Stein vom Jenaer Fanprojekt. Er und die Jenaer Fans sind nicht nur im genannten Projekt Fankurve Ost aktiv, sondern haben weitere Kontakte nach Osteuropa. So berichtete er von den guten Verbindungen u.a. zu den Fans von Polonia Warszawa und nach Luzk in der Ukraine

Es war sehr interessant zu erfahren, wie die Fankultur Wege in die und mit der Zivilgesellschaft Osteuropas finden kann, wie ein Austausch möglich wurde und auch, welche Probleme in den einzelnen Ländern dies heute behindern, gar verunmöglichen. So wäre es gut und wichtig, wenn ein Zukunftszentrum diese Erfahrungen berücksichtigen würde, die Arbeit des Projektes Fankurve, ggf.in neuer Struktur, fortführen und diese ganz anderen Sichtweisen zur Sprache bringen könnte. Austauschformate, Stärkung von Strukturen auch in Osteuropa, ggf. auch eine Vermittlung dieser Lebenswelten in einer Ausstellung wären erste Ideen. Dazu wird es weitere Gespräche geben.

Wir haben in Jena mit dem Fanprojekt einen guten Kontakt nach Osteuropa und nun nach dem Treffen offene Ohren für diese Ideen bei allen Beteiligten."

Stadionbesuch beim Netzwerktreffen zum Fanprojekt und Zukunftszentrum
Stadionbesuch beim Netzwerktreffen zum Fanprojekt und Zukunftszentrum
Besuch des Fanprojekts Jena
Besuch des Fanprojekts Jena
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